Theater

Aufregung vor Premiere: Sibel Kekilli steht bei Michel-Friedman-Adaption auf der Bühne

Sibel Kekilli Foto: picture alliance / SvenSimon

Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in der Politik hält es die Schauspielerin Sibel Kekilli für noch wichtiger, Haltung zu zeigen. »Wenn Sie sich auf der Welt und in der Politik umschauen: Überall wird gerade nach rechts gewandert. Das macht mir wirklich Angst«, sagte die 43-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Es müsse viel mehr in der Kultur, Kunst, Gesellschaft getan werden, um sich gemeinsam dagegen zu stemmen - »von der Politik ganz zu schweigen«, sagte Kekilli, die etwa aus der US-Fernsehserie »Game of Thrones« und dem Kieler »Tatort« bekannt ist.

Am Donnerstag gibt sie ihr Theaterdebüt am Berliner Ensemble. Kekilli steht für eine inszenierte Lesung von Michel Friedmans Buch »Fremd« auf der Bühne des Theaters in Berlin-Mitte. In dem Werk schreibt der bekannte Publizist, der in Paris als Sohn polnischer Juden geboren wurde, über das universelle Gefühl des Fremdseins. Dabei geht es um eine jüdische Kindheit im Nachkriegsdeutschland.

Die in »Fremd« behandelten Themen hält sie weiter für aktuell: »Ich glaube, die Geschichte zeigt, dass wir Menschen offenbar nicht aus unseren Fehlern lernen: ob es Antisemitismus, Rassismus oder Diskriminierung ist.« Es sei noch viel wichtiger geworden, Haltung zu zeigen. »Es scheint ganz offenbar salonfähig geworden zu sein, Menschen zu attackieren, die in irgendeiner Art und Weise vom eigenen Lebensentwurf abweichen.«

Friedmans Buch habe sie sehr berührt, sagte die Schauspielerin, die in Heilbronn geboren wurde. Auf ihren ersten Auftritt im Theater freue sie sich und sei gespannt: »Es ist etwas anderes, auf der Theaterbühne zu stehen als am Filmset. Diesen direkten Kontakt zum Publikum zu haben, zu sehen, wie es reagiert, ist für mich momentan aufregend.« dpa

Erhebung

Dieser hebräische Babyname ist in Deutschland am beliebtesten

Welche Namen geben Eltern ihren Sprösslingen in diesem Jahr am liebsten? In welchen Bundesländern gibt es Abweichungen?

 31.12.2025

Programm

Götter, Märchen und Le Chaim: Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 31. Dezember bis zum 13. Januar

 31.12.2025

Forum

Leserbriefe

Kommentare und Meinungen zu aktuellen Themen der Jüdischen Allgemeinen

 28.12.2025

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  25.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Menschenrechte

Die andere Geschichte Russlands

»Wir möchten, dass Menschen Zugang zu unseren Dokumenten bekommen«, sagt Irina Scherbakowa über das Archiv der von Moskau verbotenen Organisation Memorial

 25.12.2025

Rezension

Großer Stilist und streitbarer Linker

Hermann L. Gremliza gehört zu den Publizisten, die Irrtümer einräumen konnten. Seine gesammelten Schriften sind höchst lesenswert

von Martin Krauß  25.12.2025

Glastonbury-Skandal

Keine Anklage gegen Bob-Vylan-Musiker

Es lägen »unzureichende« Beweise für eine »realistische Aussicht auf eine Verurteilung« vor, so die Polizei

 24.12.2025

Israel

Pe’er Tasi führt die Song-Jahrescharts an

Zum Jahresende wurde die Liste der meistgespielten Songs 2025 veröffentlicht. Eyal Golan ist wieder der meistgespielte Interpret

 23.12.2025