London

Zusammenstöße bei Netanjahu-Besuch

Benjamin Netanjahu und David Cameron (v.l.) Foto: Flash 90

Am Rande des dreitägigen Staatsbesuchs von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in London ist es am Mittwochnachmittag zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten gekommen.

Wie britische Medien berichteten, hatten sich rund 1000 pro-palästinensische Demonstranten vor dem Amtssitz des britischen Premierministers versammelt, um gegen Netanjahus Besuch zu protestieren. Sie schwenkten Hisbollah- und Hamasflaggen und riefen in Sprechchören »Kriegsverbrecher« und »Nehmt Netanjahu fest!«. Ihnen standen rund 500 pro-israelische Demonstranten gegenüber, die mit Israelfahnen vor die Einfahrt zur Downing Street gezogen waren. Als es zu einem Handgemenge kam, versuchte die Polizei, beide Gruppen voneinander zu trennen. Sieben Personen wurden festgenommen.

Boykott Der Geschäftsführer der Zionist Federation, Arieh Miller, sagte: »Der antizionistische Protest hat nichts mit Premierminister Netanjahu zu tun. Diese Leute würden am liebsten jedem israelischen Politiker, Künstler, Sportler oder Wissenschaftler die Einreise ins Land verweigern.«

In den vergangenen Wochen hatten mehr als 100.000 Briten eine Petition unterzeichnet, in der sie die britische Justiz auffordern, Netanjahu bei der Einreise nach Großbritannien zu verhaften. Der Regierungschef solle sich für Kriegsverbrechen verantworten, die Israel im Sommer 2014 im Gaza-Krieg begangen habe.

Recht Unterstützung erhält Netanjahu von der jüdischen Dachorganisation Board of Deputies. Dessen Geschäftsführerin Gillian Merron sagte: »Er ist der einzige Premierminister des einzigen demokratischen Landes in der Region und hat ein absolutes Recht darauf, hier zu sein, um die Ansichten seines Landes zu vertreten.«

Noch am Mittwoch kam Netanjahu mit dem britischen Oberrabbiner Ephraim Mirvis und führenden Vertretern der jüdischen Gemeinschaft zusammen. Der Präsident des Board of Deputies, Jonathan Arkush, sagte nach der Begegnung, Netanjahu habe eine »entspannt zuversichtliche und inspirierende Vorstellung« gegeben.

Am Donnerstagvormittag wurde Netanjahu vom britischen Premier David Cameron zu Gesprächen empfangen. Dabei ging es vor allem um den Iran-Deal und die Terrorgefahr in Europa. ja

Großbritannien

Der grüne Populist

Zack Polanski ist der neue Chef der Grünen. Möglicher Partner: ausgerechnet Jeremy Corbyn

von Daniel Zylbersztajn-Lewandowski  18.09.2025

Belgien

Grabschändung am Todestag

Das Grab des jüdischen Politikers Jean Gol in Lüttich wurde genau 30 Jahre nach seinem Tod geschändet. Gols Tochter sieht einen eindeutigen Zusammenhang zum Nahostkonflikt

 18.09.2025

USA

Angriff auf Cousin einer ermordeten Geisel

Ariel Yaakov Marciano wurde in Santa Monica angegriffen und geschlagen, weil er Hebräisch sprach

 17.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025