Rom

Warten auf die Gäste

Wie in ganz Italien und zahlreichen anderen europäi­schen Ländern ist auch in der Hauptstadt Rom nach dem Lockdown das öffentliche Leben in diesem Sommer nur langsam, ja, fast zaghaft erwacht. Am Kolosseum beispielsweise, einem Wahrzeichen und einer Haupttouristenattraktion der Ewigen Stadt, stehen noch immer ungewöhnlich wenige Busse.

Auch im jüdischen Quartier Octavia, dem ehemaligen Ghetto in der Nähe des Tibers ist es noch nicht wieder so wie vor der Pandemie. Gottesdienste in der Großen Synagoge finden wieder statt, und nun kehren einheimische Geschäftsleute und Passanten, aber auch ausländische Gäste langsam zurück. Sie steigen in einem der Hotels ab, essen in den koscheren Restaurants auf dem Hauptplatz und kaufen in den Läden daneben ein.

Kundschaft Im Ghetto, wie es noch immer genannt wird, werden die meisten Geschäfte seit vielen Jahren von jüdischen Römern betrieben, und die Kundschaft ist so bunt wie eh und je. Hebräisch ist allerdings eher wenig zu hören, Gäste aus Israel sind im Moment noch sehr selten. Allenfalls vier Spiele der Fußball-Europameisterschaft, die in Rom ausgetra­gen wurden, brachten den einen oder anderen jüdischen Fan in die Stadt.

Das Servierpersonal ist erleichtert darüber, dass die komplette Schließung des jüdischen Viertels erst einmal der Vergangenheit angehört. Entsprechend kümmern sich zahlreiche Kellner mit dem gewohnten italienischen Charme vereint um das Wohl der Gäste, sei es bei der Auswahl der Vorspeise, des Weins oder einer der traditionellen Nachspeisen, die in allen koscheren Restaurants im Ghetto angeboten werden.

Die Münchner Fotografin Lydia Bergida hat bei ihrem Besuch die Betreiber von Restaurants und Läden in Porträts festgehalten – als Ausdruck der Hoffnung, die Pandemie möge endlich der Vergangenheit angehören.

Jom Haschoa

Auszeit vom Schmerz

Einmal im Monat treffen sich Holocaust-Überlebende im »Club 2600« in New York. Für ein paar Stunden sind sie dann nicht allein, denn mit dem Alter nehmen Einsamkeit und Depressionen zu

von Sebastian Moll  05.05.2024

Israel

»Oft war es der reine Zufall«

Fast 40 Jahre lang jagte Efraim Zuroff Nazis. Im Sommer hört der Direktor des Wiesenthal Center auf

von Ralf Balke  05.05.2024

Baku/Malmö

»Wachsendes Unbehagen«

Der Hamas-Terror und der Krieg in Gaza haben den jüdisch-muslimischen Dialog in Mitleidenschaft gezogen - dennoch gab es nun einen gemeinsamen Aufruf

 03.05.2024

Nachruf

Winter in Brooklyn

Im Oktober erschien sein letztes Buch: Der Ausnahmeschriftsteller Paul Auster wird nie wieder schreiben. Er wurde 77 Jahre alt

von Katrin Richter  02.05.2024

Antisemitismus

Islamistische Jugendliche sollen Angriffe auf Juden geplant haben

Eine Gruppe von 14- bis 17-Jährige sollen geplant haben, Juden mit Waffen anzugreifen

 01.05.2024

Antisemitismus

Der Krieg ist fern - der Konflikt ganz nah

Nach den Eskalationen der Uni-Proteste in den USA laden israelische Universitätspräsidenten Studenten und Professoren an ihre Hochschulen ein

von Dana Wüstemann  28.04.2024

USA

Wie ein böser Traum

Anti-Israel-Proteste sorgen an Elite-Universitäten für Gewalt und Chaos. Eine Studentin berichtet aus New York

von Franziska Sittig  26.04.2024

USA

Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Die Entscheidung ist ein Paukenschlag – vier Jahre nach der Verurteilung des ehemaligen Filmmoguls

 25.04.2024

Mexiko

Präsidentschaftskandidatin von Bewaffneten aufgehalten

Steckt ein Drogenkartell hinter dem bedrohlichen Zwischenfall?

 22.04.2024