Österreich

Von Karmiel nach Wien

Rabbiner Jaron Engelmayer wurde zum neuen Oberrabbiner der Wiener jüdischen Gemeinde bestellt. Foto: Marco Limberg

Die jüdische Gemeinde in Österreichs Hauptstadt Wien bekommt einen neuen Oberrabbiner: Der bisher in Karmiel in Israel tätige Jaron Engelmayer tritt sein neues Amt zum 1. August an, wie der Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde Wien bekanntgab. Der 44-jährige gebürtige Schweizer wird somit der Nachfolger von Arie Folger, der im vergangenen Jahr nach vier Amtsjahren gekündigt hatte.

»Ich freue mich schon sehr auf die neue Aufgabe und die Arbeit mit der Gemeinde vor Ort«, sagte Engelmayer der Jüdischen Allgemeinen. Die religiöse Vielfalt in der Wiener jüdischen Gemeinde sehe er als »spannende Herausforderung«.

SMICHA Engelmayer stammt aus einem observanten Elternhaus in Zürich und hat in den USA und Israel studiert. Neben Deutsch, Englisch, Hebräisch, Französisch, Russisch und Italienisch spricht Engelmayer auch Jiddisch. Nachdem er seine Smicha vom israelischen Oberrabinat erhalten hatte, ging er 2005 in die Gemeinde nach Aachen.

Dort gründete der Rabbiner zusammen mit seiner Frau Chana, einer ausgebildeten Jugendarbeiterin und Lehrerin, einen jüdischen Kindergarten und nahm neben der eigentlichen Gemeindearbeit auch eine Vielzahl öffentlicher Termine wahr. Auch in Wien will sich der Rabbiner in Zukunft in die Zivilgesellschaft einbringen. »Ich werde versuchen, um Verständnis für jüdisches Leben und jüdische Religion zu werben und den Diskurs zwischen den Religionen voranzubringen«, sagte Engelmayer.

Vor seinem Engagement in Aachen hatte Engelmayer bereits einige Zeit bei der Ronald S. Lauder Foundation in Frankfurt am Main gearbeitet. Ab September 2008 war Engelmayer als Rabbiner der Synagogen-Gemeinde Köln tätig, bevor er im Januar 2015 mit seiner Familie nach Israel übersiedelte.

GASTRABBINER Engelmayers Berufung zum Wiener Oberrabbiner war ein international ausgeschriebener Auswahlprozess durch eine Rabbinerfindungskommission vorausgegangen.

Das Gremium hatte zuletzt die Wahl unter sechs qualifizierten Bewerbungen von drei Kandidaten. Nach Hearings mit allen drei Bewerbern in Wien empfahl die Kommission einstimmig Engelmayer, der die Stadt und die Gemeinde bereits aus seiner Tätigkeit als Gastrabbiner zu den Hohen Feiertagen im vergangenen Herbst kennt.

Da die Gottesdienste im Stadttempel, Wiens größter Synagoge, nach orthodoxem Ritus abgehalten werden, hatte die Findungskommission nach einem orthodoxen Rabbiner Ausschau gehalten. ja

USA

Die Hoffnung von San Francisco trägt Levi’s-Jeans

Dem beliebten Touristenziel geht es schlecht. Der Millionenerbe und Philanthrop Daniel Lurie soll es richten. Er ist der vierte jüdische Bürgermeister Westküstenmetropole

von Sarah Thalia Pines  16.02.2025

USA

Aus dem Schatten von Taylor Swift

Gracie Abramsʼ Stern scheint am Pophimmel gerade besonders hell. Das liegt nicht nur an ihrer besten Freundin

von Nicole Dreyfus  16.02.2025

Griechenland

Israelisches Paar in Athen angegriffen

Der Mann und die Frau sprachen auf der Straße Hebräisch – zwei arabischsprachige Männer attackierten sie mit einem Messer

 16.02.2025

Australien

Krankenpfleger drohen, israelische Patienten zu ermorden

Premierminister Anthony Albanese sagt, das Video sei »von Hass getrieben und widerlich.«

von Imanuel Marcus  14.02.2025

Polen

Ronald S. Lauder erhält Karski-Preis

Lauder wird für sein Engagement für die Erneuerung jüdischen Lebens in Polen und das Schoa-Gedenken geehrt

 13.02.2025

Künstliche Intelligenz

So Fake, aber so gut

Ein AI-generiertes, an den Antisemiten Kanye West adressiertes Video geht gerade viral. Und es ist eine Wohltat!

von Sophie Albers Ben Chamo  12.02.2025

Web

Schwarmintelligenz auf Abwegen

Alle benutzen Wikipedia, aber kaum einer weiß, dass es immer wieder Manipulationsversuche gibt. Auch bei Artikeln zum Thema Israel

von Hannah Persson  10.02.2025

TV-Tipp

Der andere Taxi Driver

Arte zeigt den Thriller »A Beautiful Day« der Regisseurin Lynne Ramsay mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle

von Kathrin Häger  09.02.2025

Rassismus auf WhatsApp

Britischer Staatssekretär entlassen

Andrew Gwynne hatte sich über den »zu jüdisch« klingenden Namen eines Mannes lustig gemacht

 09.02.2025