Forschung

US-Immunologe Dennis L. Kasper erhält Paul-Ehrlich-Preis

Der Immunologe und Medizin-Nobelpreisträger Paul Ehrlich (1854–1915) in seinem Frankfurter Labor Foto: ullstein bild - Waldemar Titzenthaler

Forschung

US-Immunologe Dennis L. Kasper erhält Paul-Ehrlich-Preis

Mediziner hat ein Forschungsfeld für die Behandlung schwerer Autoimmunkrankheiten eröffnet

 19.09.2023 20:30 Uhr

Der US-amerikanische Arzt und Immunologe Dennis L. Kasper (80) wird mit dem »Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2024« ausgezeichnet. Der Professor an der Harvard Medical School habe die »biochemische Sprache« entdeckt, mit der Bakterien im Darm »das Immunsystem erziehen«, teilte die Universität Frankfurt am Main am Dienstag mit. Dadurch habe der Mediziner ein Forschungsfeld für die Behandlung schwerer Autoimmunkrankheiten eröffnet.

Der mit 120.000 Euro dotierte Preis wird am 14. März 2024 in der Frankfurter Paulskirche verliehen.

Kasper hat den Angaben zufolge am Beispiel des Bakteriums »Bacteroides fragilis« zwei besondere Moleküle entdeckt, mit deren Hilfe diese Darmmikrobe das Immunsystem des Menschen dazu erzieht, maßvoll zu agieren und den eigenen Körper nicht anzugreifen.

Balance »Durch ihn haben wir erfahren, mit welchen Signalen Darmbakterien in unserem Immunsystem für eine gesunde Balance zwischen Angriffslust und Entzündungsdämpfung sorgen. Das wird weitreichende klinische Konsequenzen haben«, sagte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Thomas Boehm.   

Der »Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis« wird seit 1952 am 14. März, dem Geburtstag des jüdischen Medizin-Nobelpreisträgers Paul Ehrlich (1854-1915), in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Der Preis für herausragende Leistungen in der biomedizinischen Forschung wird finanziert vom Bundesgesundheitsministerium, dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller und durch Spenden von Unternehmen und Stiftungen.

Die 1929 von Hedwig Ehrlich gegründete Paul-Ehrlich-Stiftung wird treuhänderisch von der Vereinigung von Freunden und Förderern der Frankfurter Goethe-Universität verwaltet. epd

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

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