Frankreich

Umfrage: Mehrheit gegen sofortige Anerkennung Palästinas

Will kommende Woche einen Palästinenserstaat diplomatisch anerkennen: Emmanuel Macron Foto: IMAGO/MAXPPP

Eine Mehrheit der Franzosen ist laut einer Meinungsumfrage des Instituts Ifop im Auftrag des jüdischen Dachverbands CRIF gegen eine sofortige Anerkennung eines palästinensischen Staates durch Frankreich.

Nur 29 Prozent der Befragten sprach sich für das Vorgehen von Präsident Emmanuel Macron aus. Dieser will kommende Woche einen »Staat Palästina« diplomatisch anerkennen und hat dafür keine Vorbedingungen aufgestellt hat.

38 Prozent der 1000 von Ifop Befragten gaben an, sie seien grundsätzlich für die Anerkennung, aber nur, nachdem die Hamas ihre Geiseln freigelassen und die Waffen niedergelegt habe. Ein Drittel sprach sich sogar gegen eine Anerkennung Palästinas in naher Zukunft aus.

Nur in der Alterskohorte der 18- bis 24-Jährigen (55 Prozent) sowie bei den Anhängern der linkspopulistischen Bewegung La France Insoumise (78 Prozent) stieß das Vorhaben auf mehrheitliche Zustimmung. Ältere Franzosen sowie die Wähler anderer Parteien sind hingegen deutlich skeptischer. Selbst unter den Anhängern der Sozialistischen Partei (PS), deren Chef Olivier Faure sich zuletzt für das Vorgehen Macrons ausgesprochen und Israel einen Genozid in Gaza vorgeworfen hatte, befürworteten nur 27 Prozent die sofortige Anerkennung.

Im Juni hatte das Meinungsforschungsinstitut Ifop bereits dieselbe Umfrage im Auftrag des CRIF durchgeführt. Zwar ist seitdem die Zahl der befragten Franzosen, die die bedingungslose Anerkennung eines Palästinenserstaates unterstützen, von 22 auf 29 Prozent gestiegen. Doch auch die prinzipielle Ablehnung des Vorhabens ist gewachsen, von 31 auf 33 Prozent. mth

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025

Spanien

Francos Erbe

Das Land, das den Sefardim einst ihren Namen gab, verlangt seinen Juden heute einiges ab

von Valentin Suckut  03.11.2025

»Nobody Wants This«

Alle wollen Esther

Einer der Gründe, die Netflix-Serie zu sehen, ist Jackie Tohn. Die Schauspielerin mit dem Blick, der Stahl schmelzen kann, tanzt gern auf vielen Hochzeiten

von Sarah Thalia Pines  03.11.2025

Slowakei

Neues Leuchten in Trenčín

Eine restaurierte Synagoge wird zum Herzstück der Kulturhauptstadt 2026 – und zum Zeichen jüdischer Erneuerung

von Kilian Kirchgeßner  03.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  03.11.2025

USA

Unsicher in New York

Zohran Mamdani ist der mögliche nächste Bürgermeister der Metropole – und für viele Juden ein Problem

von Mark Feldon  30.10.2025

Judenhass

»Ich werde Selbstmordattentäter diese Nacht«: Mann plante Messerangriff auf Juden

Der arabischstämmige Mann wurde im letzten Moment von der Polizei festgenommen. Nun stand er vor Gericht

von Nicole Dreyfus  30.10.2025

Barcelona

Mordverdacht: Ermittlungen gegen Sohn von Mango-Gründer

Spanischen Medienberichten zufolge sind die Umstände des Todes des Modeunternehmers Isak Andic im Dezember 2024 noch nicht geklärt. Doch es gibt einen Verdacht

 30.10.2025

München

Europäische Rabbiner sagen Baku-Konferenz aus Sicherheitsgründen ab

Rund 600 Teilnehmer aus aller Welt sind angemeldet. Viel Geld war in die Vorbereitung geflossen

von Imanuel Marcus, Mascha Malburg  28.10.2025 Aktualisiert