Nachruf

Trauer um Schoa-Überlebenden Elie Buzyn

Élie Buzyn sel. A. Foto: Getty Images

Der französische Holocaust-Überlebende Elie Buzyn ist tot. Er starb im Alter von 93 Jahren, wie seine Tochter, die frühere französische Gesundheitsministerin Agnés Buzyn, der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Buzyn war ein renommierter Chirurg und mit der bekannten Psychoanalytikerin Etty Wrobel verheiratet. Er war einer der letzten überlebenden Häftlinge des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.

Elie Buzyn kam 1929 in einer jüdischen Familie im polnischen Lodz zur Welt. 1939 besetzte die Wehrmacht die Stadt – und siedelte jüdische Familien ins Ghetto von Lodz um. Dort wurde Buzyns Bruder Avram im März 1940 erschossen. Im Sommer 1944 wurde Buzyn mit seiner Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Buzyn war damals 15 Jahre alt.

Als das Vernichtungslager im Januar 1945 aufgelöst wurde, wurde Buzyn auf einen der Todesmärsche in Richtung Westen geschickt und in das KZ Buchenwald in Thüringen gebracht, wo er in einer Gruppe von 900 Waisenkindern lebte. Nach dem Krieg wurde er in Frankreich von einem Kinderhilfswerk versorgt. Er verbrachte später mehrere Jahre im Ausland, bevor er sich 1956 endgültig in Frankreich niederließ.

Wie viele andere Holocaust-Überlebende hatte Buzyn jahrzehntelang über seine Zeit in Auschwitz geschwiegen. In den 1990er-Jahren besuchte er dann mit seinem Sohn die Gedenkstätte des Vernichtungslagers. Seither betrachtete Buzyn es als seine »Pflicht«, in Schulklassen und in der Gedenkstätte von dem Grauen zu erzählen, das er erlebt hatte.

Der Präsident der Dachorganisation der jüdischen Institutionen in Frankreich – Crif –, Francis Kalifat, würdigte Buzyn als »großartigen Zeugen der Schoa und unermüdlichen Kämpfer für die Erinnerung«. ja

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

Österreich

Neue Direktorin für das Jüdische Museum Hohenems

Historikerin Irene Aue-Ben-David übernimmt die Leitung und bringt internationale Erfahrung aus Jerusalem mit

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Basel

Mann wollte Juden während des ESC angreifen

Kurz vor dem »Eurovision Song Contest« in der Schweiz wurde ein 25-Jähriger wegen konkreter Gewaltdrohungen festgenommen und ausgewiesen

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Australien

Wie geht es dem »Helden von Sydney«?

Ahmed al-Ahmed gehe es schlechter als angenommen, sagt sein Anwalt. Der muslimische Familienvater drohe, seinen Arm zu verlieren

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns wollen?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Sydney

Opera House erstrahlt mit Bild von Chanukkia

Es ist ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft

 16.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025