Brüssel

Trauer um Paul Sobol

Paul Sobol sel. A. (1926–2020) Foto: imago/Belga

Paul Sobol ist tot. Der Auschwitz-Überlebende starb am 17. November im Alter von 94 Jahren in Brüssel.

Er wurde 1926 in Paris geboren und kam als Achtjähriger nach Brüssel. Sein Vater stammte ursprünglich aus Warschau. Er verdiente den Lebensunterhalt für die Familie damit, dass er Pelze bearbeitete.

deportation Im Juni 1944, kurz nach seinem 18. Geburtstag, verhaftete die Gestapo Paul Sobol. Gemeinsam mit seiner Familie wurde er nach Auschwitz deportiert − im letzten Zug, der von Belgien in das Vernichtungslager fuhr. Er und seine Schwester Betsy überlebten als Einzige in der Familie die Schoa. Die Eltern und der Bruder wurden ermordet.

Nach dem Holocaust kehrte Paul Sobol nach Brüssel zurück. Erst Jahrzehnte später begann er 1987 nach langem Schweigen, als Zeitzeuge von Auschwitz zu erzählen.

Nach dem Holocaust kehrte Paul Sobol nach Brüssel zurück. Erst Jahrzehnte später begann er 1987 nach langem Schweigen, als Zeitzeuge von Auschwitz zu erzählen.

»Über viele Jahre lang begleitete er Gruppen junger Menschen aus Belgien und Luxemburg in die Gedenkstätte Auschwitz und in die dortige Internationale Jugendbegegnungsstätte«, erinnert sich Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees. Besonders junge Menschen seien beeindruckt gewesen von seiner leisen Freundlichkeit und seiner Bitte an sie, in der Demokratie Verantwortung zu übernehmen.

dankbarkeit »Mit Wehmut und großer Dankbarkeit verabschieden sich Auschwitz-Überlebende in aller Welt von ihrem Freund und Weggefährten Paul Sobol«, erklärte Heubner.

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Auch die jüdische Gemeinde in Belgien trauert um Paul Sobol. Die jüdische Dachorganisation des Landes CCOJB sprach Sobols Kindern und Enkeln ihr Mitgefühl aus und twitterte: »Sein Erbe und sein Zeugnis werden unsere Schritte leiten.« ja

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

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