Israel

Tod in der Heimat

Mira Scharf sel. A. Foto: Chabad

Sie wollten ein paar Wochen zu Hause in Israel verbringen: ein Vater, eine Mutter und ihre drei Kinder. Es ist Donnerstag, der 15. November. Rabbiner Shmuel Scharf (29) und seine Frau Mira (25) möchten am Nachmittag zu einer Gedenkfeier für ihre früheren Kollegen Rabbi Gavriel und Rivka Holtzberg fahren. Das Paar wurde vor vier Jahren in der indischen Millionenstadt Mumbai von islamistischen Terroristen ermordet. Auch Scharf ist Chabad-Rabbiner in Indien, seit fünf Jahren schon. Er kannte Holtzberg und seine Frau.

schwanger Shmuel und Mira Scharf haben die Gedenkfeier nicht besucht. Wenige Stunden davor schossen – wie so oft – Terroristen aus dem Gazastreifen Raketen über die Grenze nach Israel. In der Ortschaft Kiryat Malachi im Süden des Landes schlugen sie in ein viergeschossiges Haus ein und töteten drei Menschen: Yitzchak Amselam (22), Aharon Smagda (40) und Mira Scharf. Sie war im siebten Monat schwanger.

Mira Scharf hatte es mit ihren drei Kindern nicht schnell genug zum Treppenhaus geschafft. Ihr Mann wurde schwer verletzt, Sohn Yosef Yitzchak (4) befand sich einige Tage lang in kritischem Zustand. Inzwischen geht es beiden besser.

Begräbnis Noch am Donnerstagabend wurde Mira Scharf in Jerusalem beerdigt. An dem Begräbnis nahmen auch viele junge Israelis teil, die als Rucksacktouristen in Indien die Frau des Rabbiners als Gastgeberin kennengelernt hatten. Nach Angaben der Chabad-Website sei sie in Neu-Delhi im Gemeindezentrum im Bereich Bildung und Erziehung aktiv gewesen. Gemeinsam mit ihrem Mann habe sie an jedem Schabbat rund 100 Gäste empfangen und bewirtet.

Schwiegervater Rabbi Yehoshua Scharf sagte nach der Beerdigung über die Ermordete und ihren Mann: »Heute sucht jeder nach Luxus, aber die beiden lebten unter bescheidensten Bedingungen in einem Chabad-Haus, das 24 Stunden am Tag geöffnet ist.«

Viele Gemeinden in der ganzen Welt beteten am Schabbat für die drei Ermordeten und für die Verletzten.

München/Gent

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