New York

Tausende pilgern zum Lubawitscher Rebben

Der Lubawitscher Rebbe prägte das moderne Judentum. Foto: Chabad Lubawitsch Archiv

New York

Tausende pilgern zum Lubawitscher Rebben

Zur 30. Jahrzeit versammeln sich Menschen am Grab von Rabbiner Menachem Mendel Schneerson

 09.07.2024 18:08 Uhr

Zur 30. Jahrzeit von Rabbiner Menachem Mendel Schneerson sel. A., dem Lubawitscher Rebben, versammeln sich seit Montagabend Tausende Menschen an seinem Grab im New Yorker Stadtteil Queens. Sie zünden Kerzen an und verharren im Gebet. Viele warten geduldig stundenlang, um zum »Ohel« zu gelangen. Das Ohel ist die Ruhestätte des Rebben, hier wurde er am 3. Tammuz 5754, dem 12. Juni 1994, beigesetzt.

Wie auch im Hauptquartier der Chabad-Bewegung in Crown Heights in Brooklyn/New York finden an diesem »Gimmel Tammuz« weltweit Veranstaltungen zum Gedenken an den Rebben statt. Sein Einfluss reicht weit über seinen Tod hinaus. Er gilt als eine der einflussreichsten jüdischen Führungspersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.

Menachem Mendel Schneerson wurde am 1902 in Nikolaew, Russland, geboren. 1950 wurde er nach dem Tod seines Schwiegervaters Yosef Yitzchak Schneerson der siebte Lubawitscher Rebbe.

Sein Vermächtnis wird durch die Arbeit von Chabad und den mittlerweile rund 4.900 Abgesandten, den sogenannten Schluchim, fortgeführt. Die New York Times schrieb kürzlich, Chabad sei »an mehr Orten in der Welt vertreten als jede andere chassidische Gruppe und aufgrund ihres Engagements für die Welt am sichtbarsten.«

US-Präsident Joe Biden würdigte den Rebben unlängst als Gelehrten und Lehrer, der Menschen auf der ganzen Welt dazu bewegte, Bildung nicht nur als Mittel zur Selbstvervollkommnung, sondern als wesentlichen Weg zu einer gerechteren Gesellschaft zu begreifen. »Hier in Amerika stand er auch einigen meiner Vorgänger als Präsident beratend zur Seite und setzte sich stets für die Rolle unseres Landes als Leuchtturm der Hoffnung in der Welt ein.«

Der frühere britische Oberrabbiner Jonathan Sacks sel. A. bezeichnete den Rebben einmal als einen Revolutionär, der die höchste abstrakte Wahrheit mit dem konkretesten Aufruf zur Handlung verband.

Und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin, Rabbiner Yehuda Teichtal, sagte, dass alle, die dem Rebben begegnet waren, darin übereinstimmten, dass eine solche Persönlichkeit mit der Vision, Spiritualität und Selbstlosigkeit jeder Generation wohl nur einmal geschenkt wird. »Er war ein großes Vorbild mit umfangreichem Wissen, voller Wärme und Empfindsamkeit. Doch darüber hinaus liebten und verehrten ihn alle ganz einfach als den Rebben«. ddk

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