Schoa

Studie: Weltweit noch 245.000 Holocaust-Überlebende

Die Holocaust-Überlebende Tova Gittele Gutstein entzündet eine Fackel des Gedenkens. Foto: Flash90

Rund 245.000 Holocaust-Überlebende leben einer Studie zufolge noch weltweit. Die meisten von ihnen lebten in Israel oder den USA, heißt es in einem Report der Jewish Claims Conference, der am Dienstag in Frankfurt am Main vor dem Holocaust-Gedenktag am Samstag veröffentlicht wurde. In Deutschland leben den Zahlen zufolge rund 14.200 Überlebende der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime.

Zwischen 1933 und 1945 ermordeten die Nationalsozialisten fast sechs Millionen Juden in ganz Europa und Nordafrika. Sie wurden vergast, erschossen oder starben den Hungertod. Der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar erinnert an den NS-Völkermord. Es ist der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, wo 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden.

Heute leben die Überlebenden der Schoah der Erhebung zufolge in über 90 Ländern der Welt. Knapp 119.300, also fast die Hälfte (48,8 Prozent), leben in Israel. In den USA gibt es mit 38.400 die größte Community nach Israel, gut 40 Prozent von ihnen haben sich im US-Bundesstaat New York angesiedelt. In Europa sind in Frankreich mit gut 21.900 die meisten Überlebenden zu finden.

Überlebende der Schoah leben heute noch in über 90 Ländern

Fast die Hälfte aller Überlebenden (rund 47 Prozent) wurden auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion geboren, rund 22 Prozent in Osteuropa, rund zehn Prozent in Westeuropa und gut 21 Prozent in Nordafrika, etwa in Libyen, Tunesien oder Marokko.

Die Mehrheit der Überlebenden war zum Zeitpunkt der Erhebung im August 2023 zwischen 81 und 85 Jahre alt (41,2 Prozent), 1946 waren sie demnach zwischen vier und acht Jahren alt. Nur 5,3 Prozent sind heute älter als 96 Jahre, sie waren somit 1946 zwischen 19 und 36 Jahre alt. Der Älteste in der Erhebung dokumentierte Überlebende wurde 1912 geboren.

Fast 40 Prozent haben im vergangenen Jahr soziale Hilfen oder Dienstleistungen, die von der Claims Conference vermittelt wurden, erhalten. Die Claims Conference kümmert sich als Zusammenschluss jüdischer Wohlfahrtsverbände und NGOs um die Versorgung von Holocaust-Überlebenden und verhandelt etwa mit Deutschland über Entschädigungszahlungen und andere Ausgleichsleistungen für jüdische Opfer der NS-Verfolgung. epd

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025

Jüdisches Leben im Libanon

Noch immer hat Beirut eine Synagoge, aber die Gläubigen nehmen ab

Einst war Libanon ihr Zufluchtsort, dann kam der Bürgerkrieg, und viele gingen. Doch nach wie vor gehören Juden zu den 18 anerkannten Religionsgruppen im Libanon - auch wenn nur noch wenige im Land leben

von Andrea Krogmann  02.12.2025

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

Interview

»Meinungsvielfalt gilt es auszuhalten« 

Am 8. Dezember wählt die Gemeindeversammlung der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ein neues Präsidium. Ein Gespräch mit den Kandidaten über Herausforderungen an die Gemeinde, Grabenkämpfe und Visionen

von Nicole Dreyfus  01.12.2025

Italien

Der Anti-Banksy

AleXsandro Palombo unterstützt mit seiner Kunst Israel, anstatt es zu verdammen

von Federica Matteoni  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Dublin

Herzog-Park wird vorerst nicht für Palästina befreit

Das ging selbst der israelkritischen Regierung Irlands zu weit: Die Dubliner Stadtverwaltung hat Pläne gestoppt, eine nach Israels sechstem Staatspräsidenten Chaim Herzog benannte Grünanlage umzubenennen

von Michael Thaidigsmann  01.12.2025