Corona-Krise

Holocaust-Überlebende leiden besonders

43 Freiwillige arbeiten bei der Telefon-Hotline Foto: imago/Panthermedia

Die Corona-Pandemie kann bei Holocaust-Überlebenden laut Experten bedrohliche Erinnerungen wachrufen. Manche erlebten derzeit eine erneute Traumatisierung, sagte die Präsidentin der Schweizer Stiftung Gamaraal, Anita Winter, am Sonntag dem Portal kath.ch.

freiwillige Die Stiftung, die sich für Holocaust-Überlebende einsetzt, habe deshalb eine Telefonhotline geschaltet, die Tag und Nacht von jungen Freiwilligen bedient werde.

Die Anrufer seien alle über 80 Jahre alt und gehörten damit einer Haupt-Risikogruppe an. »Die Einsamkeit und die Isolation, in der sie aufgrund der Corona-Krise leben, ist für sie – aufgrund ihrer Vergangenheit – besonders schwer zu ertragen«, so die Stiftungsgründerin.

Ebenso lösten Bilder von Menschen in Schutzanzügen und das Gefühl, einem unsichtbaren Feind ausgesetzt zu sein, bei den Betroffenen wieder alte Ängste aus.

Resilienz Dennoch sagten die allermeisten: »Wir haben schon viel Schlimmeres erlebt: keine Wohnung, kein Essen, keine warme Kleidung«, erklärte Winter. »Viele Holocaust-Überlebende beweisen in der aktuellen Situation eine unglaubliche Resilienz, sie zeigen sich zuversichtlich.«

Für die Telefonhotline arbeiteten 43 Freiwillige aus der Schweiz, viele von ihnen Studierende und junge Berufstätige, mehrheitlich jüdischen Glaubens. »Die Solidarität zwischen den Generationen ist unermesslich, das berührt mich zutiefst«, sagte Winter.

Mitunter erledigten sie Einkäufe für die alten Menschen. Die Nachfrage nach solchen Hilfen steige, erklärte Winter. In den nächsten Tagen solle das Team vergrößert werden.  kna

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror

Polizei: 9 Tote bei Angriff in Sydney

Was bislang bekannt ist - und was nicht

 14.12.2025

Australien

16 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Australien

Judenfeindlicher Terroranschlag in Sydney: Zwei Personen in Polizeigewahrsam

Die Polizei ruft nach dem Angriff in Sydney dazu auf, das Gebiet des Angriffs weiter zu meiden. Der Einsatz dauere an

 14.12.2025