SEIT VIER JAHREN ENTFÜHRT

Solidarisch mit Gilad Shalit

Gegendemonstration in Rom Foto: JA

Genau vier Jahre sind vergangen, seit der israelische Soldat Gilad Schalit gekidnappt wurde. Seitdem hält ihn die Hamas als Geisel fest. Vergangene Woche haben in mehreren europäischen Städten Solidaritätskundgebungen für den heute 23-Jährigen stattgefunden.

In Paris demonstrierten am Dienstag vergangener Woche rund 10.000 Menschen für seine Freilassung. Am Mittwochabend schalteten die beiden großen Zürcher Stadtkirchen, das Fraumünster und das Großmünster, die Außenbeleuchtung für ein paar Minuten aus, um ihre Solidarität zu bekunden. Rund 70 Personen versammelten sich in der Altstadt, nachdem sich verschiedene jüdische Organisationen in der Schweiz spontan für die Aktion stark gemacht hatten. »Ein Akt jüdischer Solidarität«, sagte Eduard Rosenstein von der Augustin-Keller-Loge.

Licht aus Am Donnerstagabend nahmen in Rom an einer Veranstaltung vor dem Kolosseum rund 4.000 Personen teil. Schalit ist seit einem Jahr Ehrenbürger der italienischen Hauptstadt. Politiker verschiedener Parteien forderten die Freilassung des gekidnappten Soldaten und verteidigten das Existenzrecht Israels. Mit dabei war auch Noam Schalit, der Vater der Geisel. Die Lichter des Kolosseums wurden um 23 Uhr ausgeschaltet – zeitgleich zu Beginn der Mitternachts-Gedenkveranstaltungen in Tel Aviv.

Die Organisatoren zeigten ein Video, in dem jüdisch-italienische Grundschulkinder die Geschichte Als der Haifisch und der kleine Fisch sich zum ersten Mal trafen lesen. Gilad soll die Geschichte geschrieben haben, als er elf Jahre alt war.

Zusammenstöße Nach der Veranstaltung kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit Gegendemonstranten, die in der Nähe eine Veranstaltung für palästinensische Gefangene durchführten. Mehrere Personen wurden bei den Auseinandersetzungen verletzt. Laut dem Sprecher der jüdischen Studentenorganisation UGEI, Edoardo Amati, wurden Juden auf dem Heimweg als »Faschisten« und »Mörder« beschimpft und mit Messern und Ketten angegriffen. Die pro-palästinensische Seite bestreitet dies. Am selben Tag fanden auch in Mailand, Florenz, Varese und Turin Gedenkfeiern statt.

In New York hat vergangenen Donnerstag eine, so die Organisatoren, »echte Friedens-Flottille« stattgefunden. Sie soll an die Geiselhaft Gilad Schalits erinnern. Mehrere Schiffe, darunter ein Passagierboot und einige Yachten, umkreisten die Freiheitsstatue und fuhren dann weiter zum UNO-Hauptgebäude.

Australien

Brandanschlag auf Auto eines Rabbiners in Melbourne

Kurz nach dem Terroranschlag am Bondi Beach geht im Süden Australiens ein Fahrzeug mit »Happy Chanukah!«-Schriftzug in Flammen auf

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Meinung

Die Columbia und der Antisemitismus

Ein neuer Bericht offenbart: An der US-Eliteuniversität sind die Nahoststudien ideologisch einseitig und jüdische Studenten nicht sicher. Es ist ein Befund, der ratlos macht

von Sarah Thalia Pines  22.12.2025

Frankreich

Jüdische Kinder vergiftet, aber Antisemitismus spielt keine Rolle

Ein Kindermädchen, das ihre jüdischen Arbeitgeber vergiftet hatte, wurde nun in Nanterre verurteilt - allerdings spielte ihr Antisemitismus im Urteil keine Rolle. Das sorgt für Protest

 22.12.2025

Australien

Gedenken am Bondi Beach – Forderung nach Aufklärung

Kerzen, Schweigen, Applaus und Buh-Rufe: Am Strand in Sydney trauern Tausende um die Opfer des Anschlags. Was die jüdische Gemeinde und Australiens Politik jetzt fordern

 22.12.2025

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Sydney

Jüdische Bäckerei schließt wegen Antisemitismus

Nach Jahren der Anfeindungen und dem schwersten antisemitischen Anschlag auf australischem Boden hat eine beliebte jüdische Bäckerei für immer geschlossen

 18.12.2025

Strassburg

Glühwein und Kippa

In der selbst ernannten »Weihnachtshauptstadt« lebt eine traditionsbewusste jüdische Gemeinde. Wie passt das zusammen? Eine Reise zu koscheren Plätzchen und Pralinen mit »Jahresendgeschmack«

von Mascha Malburg  23.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Weitermachen oder die jüdische Resilienz

Verfolgung, Exil und Gewalt konnten es nicht brechen: Die Widerstandsfähigkeit des jüdischen Volkes prägt seine Geschichte bis heute

von Nicole Dreyfus  18.12.2025