Marian Turski

Schoa-Überlebender fühlt sich an Gefühle von 1939 erinnert

Der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Marian Turski Foto: Gesellschaft Jüdisches Historisches Institut

Der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Marian Turski, fühlt sich angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine nach eigenen Worten an seine Gefühle zu Beginn des Zweiten Weltkriegs erinnert. »Angst, Verwirrung und Hilflosigkeit« hätten die ersten Tage im September 1939 nach dem deutschen Überfall auf Polen geprägt, erklärte der Journalist und Holocaust-Überlebende laut einer Mitteilung des Komitees von Donnerstag in Berlin. Er sei jedoch sicher, dass die Ukraine bereits begonnen habe, »im Kampf gegen die Aggressoren ein ukrainisches Heldenepos« zu schreiben.

EHRENDOKTOR Der 95 Jahre alte Turski äußerte sich den Angaben zufolge in einer Dankesrede, nachdem ihm vom Senat der polnischen Marie Curie Sklodowska Universität (UMCS) in Lublin die Würde eines Ehrendoktors verliehen worden war. Zahlreiche Redner hätten Turski für sein Engagement für die Demokratie in Europa gedankt. Dieser Einsatz sei gerade in diesen Tagen eines Krieges in Europa »von besonders tragischer Bedeutung«.

Zu der Auszeichnung Turskis erklärte der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees in Berlin, Christoph Heubner: »Auschwitz-Überlebende in aller Welt sind von dieser Ehrung Marian Turskis tief bewegt, gerade weil vielen von ihnen durch ihre zerbrochenen Jugendjahre ein normaler Bildungsweg nicht möglich war. Marian Turski hat sich mit der Weite seiner geistigen Welt, seinem profunden Wissen und seiner Herzensbildung tief in die Erinnerung vieler junger Menschen in Europa eingeprägt und ist so zu einem der wichtigsten Botschafter der Erinnerungen der Überlebenden geworden.« kna

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