Der Sami-Rohr-Preis für jüdische Literatur geht in diesem Jahr an die Autorin Sasha Vasilyuk. Die US-amerikanische Schriftstellerin erhält die mit 100.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung für ihren Roman »Der gute Name unseres Vaters« (engl. Originaltitel: Your Presence is Mandatory), wie die Israelische Nationalbibliothek am Dienstag mitteilte. Übergeben wird er Vasilyuk am 8. Juli in der Nationalbibliothek in Jerusalem.
»Der gute Name unseres Vaters« handelt von den Verstrickungen eines jüdischen Sowjetsoldaten, der im Zweiten Weltkrieg in deutsche Gefangenschaft gerät, und der Geschichte seiner Familie im 20. Jahrhundert. Inspiriert von ihrer eigenen Familiengeschichte ergründe Vasilyuk, die selbst russisch-ukrainische Wurzeln hat, in ihrem Roman »die versteckten Kosten des Krieges, das Erbe des Schweigens und das komplexe moralische Terrain jüdischen Lebens in der Sowjetunion und in der post-sowjetischen Ukraine«, hieß es zur Begründung.
Der Sami-Rohr-Preis wurde 2006 von der Familie des aus Nazideutschland geflohenen jüdischen Immobilienentwicklers und Philanthropen Sami Rohr (gestorben 2012) gestiftet. Die Auszeichnung zählt zu den höchstdotierten Literaturpreisen Nordamerikas. In Zusammenarbeit mit der Israelischen Nationalbibliothek wird er jährlich für herausragende literarische Werke von jüdischem Interesse verliehen. kna