Guatemala

Rund 160 Kinder vor ultraorthodoxer Sekte gerettet

Weibliches Mitglied der Lev-Tahor-Sekte 2013 in Kanada Foto: imago/ZUMA Press

Guatemalas Behörden haben mindestens 160 Minderjährige vom Gelände einer ultraorthodoxen jüdischen Sekte geholt und in Sicherheit gebracht. Das gab Innenminister Francisco Jiménez nach einer großangelegten Polizeiaktion bekannt. Mitgliedern der Sekte Lev Tahor werden in dem mittelamerikanischen Land Zwangsehen, Kindesmisshandlung und Vergewaltigung vorgeworfen.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft durchsuchte die Polizei das Gelände der Gruppe in der ländlichen Gemeinde Oratorio, rund 120 Kilometer südöstlich von Guatemalas Hauptstadt. Dort seien die mutmaßlichen sterblichen Überreste eines Kindes gefunden worden, teilte die Behörde auf der Online-Plattform X mit. Computer und andere elektronische Geräte seien beschlagnahmt worden.

Im November war die Sekte in Guatemala wegen Kindesmissbrauchs angezeigt worden. Auch in den USA und Mexiko wurde in den vergangenen Jahren gegen sie ermittelt. In beiden Ländern kam es 2019 wegen Entführung von Kindern zu Festnahmen.

Die als extrem israelfeindliche geltende Gruppe »Lev Tahor« wurde 1980 von dem Israeli Schlomo Helbrans in Jerusalem gegründet und floh später nach Kanada. Nach Vorwürfen unter anderem wegen Kindesvernachlässigung, Kindesmissbrauch und Zwangsheirat setzte sich die Gruppe 2014 nach Guatemala ab. Helbrans ertrank 2017 bei einem rituellen Bad in einem Fluss in Mexiko. dpa/kna

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

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