USA

Protest gegen Einreisestopp

»Refugees Welcome« – HIAS-Proteste gegen Donald Trumps Einreisedekret Foto: dpa

In New York, Washington und anderen amerikanischen Großstädten sind am Sonntag Tausende Juden auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen den von US-Präsident Donald Trump per Dekret erlassenen Einreisestopp für alle Flüchtlinge und Bürger aus sieben muslimischen Ländern. Ein Gericht in San Francisco hatte den Einreisestopp zwar ausgesetzt, doch das Weiße Haus wehrt sich dagegen, wenn auch bislang ohne Erfolg.

Die Protestkundgebungen wurden von der Hebrew Immigrant Aid Society HIAS organisiert. Sie war Teil einer Initiative »Nationaler Tag der jüdischen Aktion für Flüchtlinge«.

kundgebungen Wie HIAS-Geschäftsführer Mark Hetfield der Jewish Telegraphic Agency sagte, seien die Kundgebungen von 20 weiteren Gruppen mitorganisiert worden. Zu ihnen gehören die Anti-Defamation League, das American Jewish Committee, der American Jewish World Service, die Union for Reform Judaism und die Rabbinical Assembly der konservativen Bewegung.

Seit zwei Wochen ist HIAS in der amerikanischen Öffentlichkeit sehr präsent bei der Auseinandersetzung um den Einreisestopp. Die Organisation wurde 1881 in Manhattan gegründet, um jüdischen Flüchtlingen aus Russland und Osteuropa zu helfen. 1904 richtete HIAS ein Hilfsbüro auf der Einwandererinsel Ellis Island im Hafen von New York ein. Im Ersten Weltkrieg kamen Zehntausende Juden aus Europa, doch in den 20er-Jahren beschlossen die USA strikte Restriktionen, die mit einem Quotensystem, das erst Anfang der 60er-Jahre aufgehoben wurde, auch die jüdische Einwanderung stark erschwerten.

In den 70er- und 80er-Jahren konzentrierte sich HIAS auf jüdische Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. Als deren Zahl vor rund 15 Jahren deutlich sank, wandte sich HIAS vor allem nichtjüdischen Flüchtlingen zu. ja

Mehr dazu in unserer Printausgabe am Donnerstag.

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025

Imanuels Interpreten (13)

Herb Alpert: Der Universalkünstler

Vom Trompeter zum Philantropen: Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Kalifornien erreichte in den 90 Jahren seines bisherigen Lebens viel

von Imanuel Marcus  10.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025