Österreich

Staatsbürgerschaft für Nachkommen von NS-Opfern

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz Foto: Flash 90

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat mehreren Nachfahren von NS-Opfern die Staatsbürgerschaft des Alpenlandes überreicht. Er sei geehrt, dass die Nachkommen bereit seien, die österreichische Staatsbürgerschaft in Empfang zu nehmen, sagte Kurz bei der Übergabe entsprechender Urkunden bei seinem Besuch am Dienstag in New York. 

»Wir können nicht ändern, was Österreicher während des NS-Regimes begangen haben«, sagte der Regierungschef dabei. Sein Land wolle aber ein verlässlicher Partner für die Hinterbliebenen von NS-Opfern sein. Die Staatsbürgerschaften gingen an fünf Nachkommen von während der Nazi-Zeit Geflüchteten sowie einer 92-jährigen Frau, die selbst in die Vereinigten Staaten hatte fliehen müssen.

einbürgerung Der Termin bei der ersten großen Auslandsreise von Sebastian Kurz seit Beginn der Corona-Pandemie steht in Zusammenhang mit einer neuen Regelung in Österreich: Seit September erleichtert diese die Einbürgerung von Nachkommen von NS-Verfolgten. Bis dahin konnten Nachfahren von Juden, politischen Gegnern des Nationalsozialismus und anderen Gruppen wie den Roma und Sinti die Staatsbürgerschaft nur erhalten, wenn sie von einem männlichen Opfer abstammten. Nun aber können Kinder, Enkel und Urenkel auch in der weiblichen Linie Österreicher werden.

Die neue Regelung stößt bei ihren Nachfahren auf großes Interesse. Zwischen September und Ende Juni gingen nach Angaben der zuständigen Stadt Wien knapp 13.700 Anträge ein – die meisten aus Israel, den USA und Großbritannien. Rund 7900 Menschen wurde bereits die Staatsbürgerschaft zuerkannt. dpa

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 05.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025

Ukraine

Alles eine Frage der Herkunft

Wie ein Korruptionsskandal den antisemitischen Narrativen in Russland Vorschub leistet

von Alex Friedman  04.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025

Jüdisches Leben im Libanon

Noch immer hat Beirut eine Synagoge, aber die Gläubigen nehmen ab

Einst war Libanon ihr Zufluchtsort, dann kam der Bürgerkrieg, und viele gingen. Doch nach wie vor gehören Juden zu den 18 anerkannten Religionsgruppen im Libanon - auch wenn nur noch wenige im Land leben

von Andrea Krogmann  02.12.2025

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

Interview

»Meinungsvielfalt gilt es auszuhalten« 

Am 8. Dezember wählt die Gemeindeversammlung der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ein neues Präsidium. Ein Gespräch mit den Kandidaten über Herausforderungen an die Gemeinde, Grabenkämpfe und Visionen

von Nicole Dreyfus  01.12.2025