Brüssel

Neuer Präsident gewählt

Setzte sich mit mehr als 90 Prozent der Stimmen durch: Serge Rozen Foto: CCOJB

Serge Rozen (62) ist neuer Präsident des Dachverbands jüdischer Organisationen in Belgien. Das Comité de Coordination des Organisations Juives de Belgique (CCOJB) wählte den Ingenieur für die kommenden drei Jahre zum Nachfolger von Maurice Sosnowski, Chefarzt eines Brüsseler Krankenhauses.

Wie der Verband weiter mitteilte, setzte sich Rozen, Leiter der Haim-Stiftung zur Unterstützung jüdischer Institutionen, mit mehr als 90 Prozent der Stimmen gegen seinen Gegenkandidaten, den Journalisten und Leiter der European Jewish Press (EJP) in Brüssel, Yossi Lempkowicz, durch.

Sicherheit Bei seinem scheidenden Präsidenten bedankte sich der CCOJB für seine Arbeit. Maurice Sosnowski habe den Verband durch fünf außerordentlich dramatische Jahre geführt. Sein Nachfolger Rozen wolle nun den Dialog mit den politischen Autoritäten verstärken, damit die nötigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen sowie der Kampf gegen alle Formen von Antisemitismus im Land verstärkt werde – und »die Juden in unserem Land ein ruhiges Leben führen können«.

Im Mai 2014 waren vier Menschen bei einem Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel getötet worden. Anfang dieses Jahres blieben jüdische Schulen in Belgien wegen Terrorgefahr geschlossen. Am 19. März will der Dachverband zusätzlich einen Direktor wählen und damit sein Führungsgremium vervollständigen.

debatte
Die European Jewish Press (EJP) des unterlegenen Kandidaten Lempkowicz schrieb am Wochenende, diverse jüdische Organisationen in Belgien gehörten nicht zum CCOJB, dessen »Repräsentativität infrage gestellt« werde.

Der Dachverband bestehe aus »30 französischsprachigen Einrichtungen, die vor allem in Brüssel angesiedelt sind«, so die EJP. Der CCOJB wiederum bedankte sich in seiner Mitteilung für die Kandidatur von Lempkowicz, der seinen Beitrag zu einer »exzellenten demokratischen Debatte« geleistet habe.

Ukraine

Mit Tränen in den Augen

Die Weltordnung zerfällt, doch eine sinnvolle Gestaltung des 80. Jahrestags zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist möglich, sagt unser Autor

von Vyacheslav Likhachev  04.05.2025

Österreich

Pita und Krautrouladen

Haya Molcho hat sich im Laufe der Jahre von Wien aus ein Imperium erkocht. Ein Gespräch über Familie, Politik und Balagan in der Küche

von Nicole Dreyfus  04.05.2025

Florenz

Judenretter und Radsportheld

Als Gigant der Landstraße ging Gino Bartali in die Geschichte des Radsports ein. Was der im Jahr 2000 gestorbene Italiener abseits der Rennen leistete, nötigt mindestens ebenso viel Respekt ab

von Joachim Heinz  02.05.2025

Japan

Jüdisch in Fernost

Etwa 1500 Juden sind im Land der aufgehenden Sonne zu Hause. Koscheres Leben ist schwierig. Und sogar hier hat sich seit dem 7. Oktober 2023 einiges verändert

von Eugen El  01.05.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025