Washington

George Soros erhält die höchste Auszeichnung der USA

US-Präsident Biden überreichte die Medaille. Soros´Sohn, Alex Soros, nahm sie stellvertretend für seinen Vater in Empfang. Foto: picture alliance / newscom

Der Milliardär und Philanthrop George Soros wird mit der höchsten zivilen Auszeichnung der USA geehrt. Der 94-Jährige erhielt die Freiheitsmedaille des Präsidenten am Samstag, wie die von Soros gegründeten Open Society Foundations in New York mitteilten. US-Präsident Joe Biden überreichte die Medaille persönlich an die Preisträger; Soros´ Sohn Alex Soros, Vorsitzender der Stiftung, hat die Medaille stellvertretend für seinen Vater in Empfang genommen.

Neben Soros haben am Samstag noch 18 weitere Prominente die Auszeichnung erhalten, darunter der argentinische Fußballer Lionel Messi, Modeschöpfer Ralph Lauren, der Musiker und U2-Frontmann Bono sowie die frühere US-Außenministerin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.

Als Einwanderer in die USA gekommen

Der aus Ungarn stammende Soros erhalte die Auszeichnung für seinen lebenslangen Einsatz für Menschenrechte weltweit, heißt es. »Als Einwanderer, der in Amerika Freiheit und Wohlstand gefunden hat, bin ich von dieser Ehre tief bewegt«, erklärte Soros laut Mitteilung. »Ich nehme sie im Namen der vielen Menschen auf der ganzen Welt entgegen, mit denen die Open Society Foundations in den letzten 40 Jahren gemeinsam an einem Strang gezogen haben.«

Der 1930 in Budapest geborene Soros überlebte als Kind jüdischer Eltern den Holocaust. Nach dem Krieg ging er zunächst nach England und später nach New York und verdiente als Finanzmanager Milliarden. Sein Geld legte er in weltweit tätigen Stiftungen an, die seit 1979 unter dem Dach der Open Society Foundations koordiniert werden. Die Stiftungen verfügen über ein Vermögen von 22 Milliarden Dollar und zählen damit zu den größten der Welt. Die Stiftungen sollen mit ihrem Einsatz örtlich die Zivilgesellschaft stärken.

Ziel antisemitischer Verschwörungsmythen

Soros steht im Mittelpunkt zahlreicher antisemitischer Verschwörungstheorien. Aufgrund seiner weltweiten Präsenz durch die Open Society Foundations wird ihm verdeckte Einflussnahme auf Regierungen und Finanzmärkte vorgeworfen. Besonders in seiner Heimat Ungarn wurden diese Verschwörungsmythen auch von Seiten der Regierung verbreitet. So veröffentlichte die Regierungspartei Fidesz von Ministerpräsident Viktor Orbán Flyer und Plakate, die Soros für die Flüchtlingskrise von 2015 verantwortlich machten.

Auch in Deutschland verbreiteten Rechtsextreme Verschwörungsmythen über Soros, wonach dieser im Zentrum einer globalistischen Elite stehe, die einen »Bevölkerungsaustausch« anstrebe. Auch mit dem Ausbruch der Coronapandemie sowie der darauf folgenden Impfkampagne wurde er in Verbindung gebracht. Zivile Einrichtungen wie das Internationale Auschwitz Komitee und Antisemitismusforscher verurteilen diese Äußerungen und weisen sie als Neuauflage des auch von den Nationalsozialisten propagierten »Weltjudentums« zurück. dpa/ja

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  12.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025

Prag

Der Golem-Effekt

Seit mehr als fünf Jahrhunderten beflügelt das zum Schutz der Juden geschaffene Wesen aus Staub und Worten die Fantasie. Ein Blick zurück mit Büchern, Filmen und den »Simpsons«

von Sophie Albers Ben Chamo  11.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025

Jerusalem

Zerstrittene Zionisten

Der Zionistische Weltkongress tagt zum 39. Mal seit seiner Gründung im Jahr 1897 durch Theodor Herzl. Doch das Treffen droht zum Fiasko für die Organisation zu werden. Die Hintergründe

von Joshua Schultheis  10.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025