Argentinien

Merkel im Templo Libertad

»Wir sind sehr dankbar dafür, dass damals jüdische Menschen in Argentinien Aufnahme gefunden haben.« Angela Merkel im Templo Libertad Foto: dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist auf ihrer Reise nach Argentinien und Mexiko am Donnerstag in Buenos Aires eingetroffen. In der argentinischen Hauptstadt nahm sie an einem Frühstück mit Vertretern der Wirtschaft teil und besuchte im Anschluss den »Templo Libertad«.

In der Synagoge der Israelitischen Kongregation der Argentinischen Republik wurde sie unter anderem von Rabbiner Simón Moguilevsky willkommen geheißen. Die Bundeskanzlerin nannte die Synagoge ein beeindruckendes Symbol des jüdischen Lebens der Stadt und der großen, weltbekannten jüdischen Gemeinde.

Heimat Auch viele Juden, die vor den Verbrechen der Nationalsozialisten fliehen mussten, hätten hier eine neue Heimat gefunden. »Deshalb ist diese Synagoge auch eine Brücke zwischen Argentinien und Deutschland. Wir sind sehr dankbar dafür, dass damals jüdische Menschen in Argentinien Aufnahme gefunden haben«, sagte Merkel laut dem vorab verbreiteten Redemanuskript.

Als ein positives Beispiel für die Verbindung nach Deutschland nannte sie die Walcker-Orgel der Synagoge. Sämtliche in Deutschland für jüdische Gotteshäuser erbauten Walcker-Orgeln sind während der Zeit des Nationalsozialismus zerstört worden. Die Bundesregierung hat aus dem Kulturerhalt-Programm Mittel zur Restaurierung des Anfang der 30er-Jahre gebauten Instruments zur Verfügung gestellt.

Anschläge Merkel erwähnte laut Redemanuskript auch die Anschläge 1992 auf die israelische Botschaft und 1994 auf die argentinische jüdische Gemeinde, die in schmerzvoller Erinnerung geblieben seien.

Weiter sagte die Bundeskanzlerin: »Ich darf Ihnen sagen, dass unsere deutsche Vergangenheit uns heute Mahnung ist, gegen Antisemitismus zu kämpfen, wo immer er auftritt, und für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit einzutreten. Dies hier sagen zu dürfen, ist mir besonders wichtig.«

Anschließend stand für die Bundeskanzlerin ein Empfang mit militärischen Ehren und ein Mittagessen mit Argentiniens Präsident Mauricio Macri auf dem Programm. ja

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

Österreich

Neue Direktorin für das Jüdische Museum Hohenems

Historikerin Irene Aue-Ben-David übernimmt die Leitung und bringt internationale Erfahrung aus Jerusalem mit

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Basel

Mann wollte Juden während des ESC angreifen

Kurz vor dem »Eurovision Song Contest« in der Schweiz wurde ein 25-Jähriger wegen konkreter Gewaltdrohungen festgenommen und ausgewiesen

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Australien

Wie geht es dem »Helden von Sydney«?

Ahmed al-Ahmed gehe es schlechter als angenommen, sagt sein Anwalt. Der muslimische Familienvater drohe, seinen Arm zu verlieren

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns wollen?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Sydney

Opera House erstrahlt mit Bild von Chanukkia

Es ist ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft

 16.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025