Die Vatikanischen Museen und das Jüdische Museum in Rom haben mit einer Ausstellung über den siebenarmigen Leuchter am Montag erstmals eine gemeinsame Schau eröffnet.
Bis zum 23. Juli illustrieren Exponate im Braccio Carlo Magno der Vatikanischen Museen und parallel dazu im Jüdischen Museum die Menora.
Skulpturen Der Leiter der Abteilung für byzantinische, mittelalterliche und moderne Kunst der Vatikanischen Museen, Arnold Nesselrath, stellte für die Ausstellung gemeinsam mit der Leiterin des Jüdischen Museums, Alessandra Di Castro, 150 Kunstwerke zusammen. Mit einer einzigen Eintrittskarte sind erstmals in beiden Museen Skulpturen, Gemälde, Handschriften und Buchillustrationen zu sehen.
In der Ausstellung wird dank einer Sondergenehmigung des israelischen Staats auch der Stein mit der vermutlich ältesten Darstellung der Menora aus der Zeit vor der Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch die Römer im Jahr 70 n.d.Z. gezeigt. Der Stein mit der Reliefdarstellung wurde 2009 in Magdala am Kinneret bei Bauarbeiten für ein Pilgerhospiz ausgegraben.
tradition Nesselrath betonte im Zusammenhang mit der Ausstellung die Bedeutung des siebenarmigen Leuchters auch in der christlichen Tradition. Durch die sieben Arme des Leuchters hätten Christen ihrer jüdischen Wurzeln gedacht.
Angesichts religiös motivierter bewaffneter Auseinandersetzungen solle die Ausstellung zeigen, wie »Religionen einander nicht bekämpfen sondern im Gegenteil miteinander sprechen«, betont der deutsche Kunsthistoriker von den Vatikanischen Museen. Für ihn persönlich sei es sehr bewegend gewesen, das Ausstellungsplakat mit der Menora neben der Fassade des Petersdoms zu sehen. epd