USA

McConnell: Kein Platz für Antisemitismus bei Republikanern

Mitch McConnell bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Washington Foto: IMAGO/UPI Photo

Der führende Republikaner Mitch McConnell hat nach Donald Trumps Abendessen mit Rapper Kanye West und einem rechtsextremen Nationalisten indirekt Kritik an dem Ex-Präsidenten geübt.

In der republikanischen Partei sei kein Platz für Antisemitismus und Rassismus, sagte der republikanische Minderheitsführer im US-Senat am Dienstag (Ortszeit). »Und jeder, der sich mit Leuten trifft, die einen solchen Standpunkt vertreten, wird meines Erachtens höchstwahrscheinlich nie zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt werden«, sagte McConnell weiter - ohne Trump dabei explizit zu nennen.

verschwörungstheorien Trump hatte vergangene Woche Rapper West, der sich inzwischen Ye nennt, zum Essen in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida empfangen. Mit dabei war der rechtsextreme Nationalist Nick Fuentes. West und Fuentes sind bekannt dafür, Verschwörungstheorien und antisemitische Parolen zu verbreiten. Trump hat anschließend bestritten, Fuentes vorher gekannt zu haben.

Auch Trumps früherer Vizepräsident Mike Pence hatte seinen einstigen Chef für das Treffen kritisiert. »Ich denke, der Präsident hat ein äußerst schlechtes Urteilsvermögen bewiesen, als er diesen Personen einen Platz am Tisch einräumte«, sagte er dem Sender NewsNation. »Es war falsch von Präsident Trump, einem weißen Nationalisten, einem Antisemiten und einem Holocaust-Leugner einen Platz am Tisch zu geben, und ich denke, er sollte sich dafür entschuldigen«, sagte Pence. Pence werden Ambitionen nachgesagt, sich für die Wahl 2024 um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zu bemühen.

McConnell wich nun der Frage aus, ob er den von ihm kritisierten Trump unterstützen würde, falls dieser das parteiinterne Rennen um die Präsidentschaftskandidatur gewinnen sollte. McConnell hatte Trump in der Zeit nach dem 6. Januar 2021 für die Erstürmung des Kapitols durch dessen Anhänger verantwortlich gemacht - aber dennoch gegen eine Verurteilung Trumps gestimmt.

bruch McConnell hatte zwar danach immer wieder Kritik an Trump geübt, aber nie mit ihm gebrochen. Noch vor einigen Monaten hatte der 80-Jährige gesagt, er würde Trump unterstützen, sollte er Präsidentschaftskandidat für seine Partei werden. Trump geht McConnell in seinen Reden häufig an.

Nach den jüngsten Kongresswahlen, die für die Republikaner trotz Trumps Einsatz eher enttäuschend ausgefallen waren, äußerten auch andere prominente Republikaner Kritik an Trumps umstrittenem Abendessen. Etliche führende Politiker verteidigten Trump aber im gleichen Atemzug. Rassistische oder antisemitische Äußerungen haben bei den Republikanern in jüngster Vergangenheit auch nicht zwangsläufig zu einem politischen Karriereende geführt - bekanntestes Beispiel dafür ist die Trump-Getreue Marjorie Taylor Greene. dpa

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Hollywood

80 Jahre Goldie

Die quirlige Schauspielerin feiert ihren runden Geburtstag – und ist nicht zu bremsen

von Barbara Munker, Sophie Albers Ben Chamo  23.11.2025

TV-Tipp

TV-Premiere: So entstand Claude Lanzmanns epochaler Film »Shoah«

Eine sehenswerte Arte-Dokumentation erinnert an die bedrückenden Dreharbeiten zu Claude Lanzmanns Holocaust-Film, der vor 40 Jahren in die Kinos kam

von Manfred Riepe  21.11.2025

USA

Zwölf Familien, eine Synagoge

Die meisten Juden in Nordamerika leben in Großstädten, auf dem Land gibt es nur wenige Gemeinden – aber gerade dort wächst eine besonders starke Identität. Ein Besuch in der Kleinstadt Rome im Bundesstaat Georgia

von Katja Ridderbusch  21.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  21.11.2025

Judenhass

»Wir wollen keine Zionisten«: Mamdani reagiert auf antisemitische Kundgebung vor Synagoge

Die Teilnehmer schrien unter anderem »Tod den IDF!« und »Globalisiert die Intifada!«

von Imanuel Marcus  21.11.2025 Aktualisiert

New York

Neonazi wollte als Weihnachtsmann jüdische Kinder mit Süßigkeiten vergiften

Der Antisemit soll zudem »Interesse an einem Massengewaltakt« gezeigt und Anleitungen zum Bau von Bomben geteilt haben. Nun wird er angeklagt

 21.11.2025