Paris

Macron möchte helfen, Mörder von Sarah Halimi vor Gericht zu bringen

In Gedenken an Sarah Halimi Foto: Getty Images / istock

Frankreichs Präsident Emanuel Macron möchte die jüdische Gemeinschaft des Landes dabei unterstützen, den Mörder von Sarah Halimi vor Gericht zu bringen. Dies erklärte Macron am Sonntag. Wie die Jewish Telegraphic Agency meldete, werde er eine Gesetzesänderung anstreben, um zu verhindern, dass ein solcher Fall noch einmal auftritt.

Das oberste französische Berufungsgericht hatte vergangene Woche die Entscheidung der unteren Instanz bestätigt, dass der Mörder nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden könne, weil er vor der Tat zu viel Marihuana geraucht habe und den Mord in einem »Anfall von Wahn« verübte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Präsident der französisch-jüdischen Dachorganisation CRIF, Francis Kalifat, kommentierte die Entscheidung der Berufungsrichter mit den Worten: »Von nun an können in unserem Land Juden also ungestraft gefoltert und getötet werden.«

Drogen In einer seltenen und kontroversen Kritik des französischen Justizsystems sagte Macron, dass der Konsum von Drogen und das daraus resultierende »Verrücktwerden« nicht dazu führen dürften, die strafrechtliche Verantwortung von Tätern aufzuheben.

»Es ist nicht meine Aufgabe, eine Gerichtsentscheidung zu kommentieren, aber ich möchte der Familie, den Angehörigen des Opfers und all unseren jüdischen Bürgern, die auf einen Prozess warteten, meine herzliche Unterstützung und die Entschlossenheit der Republik aussprechen, sie zu beschützen«, sagte Macron der Pariser Zeitung »Le Figaro«.

Er fügte hinzu: »Ich möchte, dass der Justizminister so bald wie möglich eine Gesetzesänderung vorlegt.«

TAT Sarah Halimi, eine 65-jährige orthodoxe Jüdin, starb 2017, nachdem sie von ihrem Nachbarn, einem damals 27-jährigen Mann, unter »Allahu akbar«-Rufen zusammengeschlagen, getötet und aus dem Fenster ihrer Pariser Wohnung geworfen worden war.

Der Täter sitzt seit Halimis Tod in einer geschlossenen Psychiatrie-Klinik und soll dort noch mindestens 16 Jahre bleiben. Die Angehörigen wollen nun vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen.  tok

Ungarn

Europäisch und zeitgemäß

Das einzige jüdische Theater heißt Gólem und ist jünger und provokanter, als die meisten erwarten

von György Polgár  18.04.2024

Großbritannien

Seder-Tisch für die Verschleppten

131 Stühle und zwei Kindersitze – einer für jede Geisel – sind Teil der Installation, die in London gezeigt wurde

 18.04.2024

Medien

Die Mutter einer Geisel in Gaza gehört zu den »einflussreichsten Menschen 2024«

Das Time Magazine hat seine alljährliche Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres veröffentlicht. Auch dieses Mal sind wieder viele jüdische Persönlichkeiten darunter

 18.04.2024

Indonesien

Unerwartete Nähe

Das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt will seine Beziehungen zu Israel normalisieren

von Hannah Persson  18.04.2024

Schweiz

SIG begrüßt Entscheidung für Verbot von Nazi-Symbolen

Wann die Pläne umgesetzt werden, bleibt bisher unklar

von Imanuel Marcus  17.04.2024

Judenhass

Antisemitische Vorfälle in den USA um 140 Prozent gestiegen

Insgesamt gab es 8873 Übergriffe, Belästigungen und Vandalismusvorfälle

 17.04.2024

Chile

Backlash nach Boykott

Mit israelfeindlichem Aktionismus schadet das südamerikanische Land vor allem sich selbst

von Andreas Knobloch  16.04.2024

Kiew

Ukraine bittet um gleichen Schutz wie für Israel

Warum schützt der Westen die Ukraine nicht so wie Israel? Diese Frage stellt der ukrainische Staatschef Selenskyj in den Raum

von Günther Chalupa  16.04.2024

Statement

J7 Condemn Iranian Attack on Israel

The organization expressed its »unwavering support for Israel and the Israeli people«

von Imanuel Marcus  15.04.2024