Labour-Chef Jeremy Corbyn schlägt vor, den früheren britischen Parlamentspräsidenten John Bercow in den Adelsstand zu erheben. Dies berichtete die in London erscheinende Sunday Times.
Das Blatt hebt hervor, ein solcher Schritt sei insofern bemerkenswert, als Bercow ein Abgeordneter der Tories war, bevor er zum Sprecher des Unterhauses ernannt wurde. Doch anders als Labour haben die Konservativen bislang offenbar noch keine Empfehlung abgegeben, Bercow zu adeln und ihm einen Sitz im Oberhaus, dem House of Lords, anzubieten.
Amtszeit Der heute 57-jährige Bercow saß seit 1997 für die Konservativen im Unterhaus und war seit 2009 als Speaker of the House of Commons der erste jüdische Präsident in der jahrhundertelangen Geschichte des britischen Parlaments. Ende Oktober 2019 trat er von seinem Amt zurück.
Bercow war der erste jüdische Präsident in der jahrhundertelangen Geschichte des britischen Parlaments.
Vor allem während der turbulenten Brexit-Verhandlungen erlangte »Mister Speaker« auch international große öffentliche Bekanntheit. Im März 2019 verwehrte er der damaligen Premierministerin Theresa May kurz vor dem Auslaufen der ersten Brexit-Frist eine dritte Abstimmung über ihren Entwurf für ein Abkommen mit der EU, und einige Monate später verweigerte er dem amtierenden Premier Boris Johnson das Recht zu einer weiteren Abstimmung zum Brexit-Deal.
Bercows gedehnter Ordnungsruf »Order! Order!«, mit dem er Abgeordnete und auch Premierminister zurechtwies, wurde legendär. ja