Melbourne

Kommission beklagt Antisemitismus

In einem Fall war ein zwölfjähriger Junge gezwungen worden, die Schuhe eines Muslims zu küssen.

Melbourne

Kommission beklagt Antisemitismus

Zwei judenfeindliche Vorfälle an Schulen beschäftigen Autralien

 04.10.2019 13:53 Uhr

Zwei antisemitische Ausfälle gegen jüdische Schüler an staatlichen Schulen in Melbourne bewegen Australien. Der Vorsitzende der staatlichen Antidiffamierungskommission, Dvir Abramovich, sprach laut dem Portal »News.com.au« (Freitag) von der »Spitze eines Eisbergs«. Antisemitismus von Schülern habe bereits »zu einem Exodus jüdischer Menschen aus dem öffentlichen Schulwesen geführt«.

Gewalt Abramovich nannte als Beispiele Gewalt, Beleidigungen und Spott, vorurteilsbeladene Witze, soziale Ausgrenzung, herabwürdigende Textnachrichten und bösartige Facebook-Postings. Ein Sprecher des Bildungsministeriums sagte »News.com.au«, Antisemitismus habe in Australiens Gesellschaft und Schulen »keinen Platz«; solche Vorfälle würden sehr ernst genommen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Schulleitungen hätten die Vorfälle nicht als Antisemitismus, sondern als »normales Mobbing« gewertet, wie es unter Jugendlichen dieses Alters üblich sei, sagten die Eltern der beiden betroffenen Jungen den »Australian Jewish News«.

Video In einem Fall war ein zwölfjähriger Junge von neun Mitschülern gezwungen worden, die Schuhe eines Muslims zu küssen. Ein Video des Vorfalls wurde ins Internet gestellt. Im zweiten Fall wurde ein Fünfjähriger über vier Monate von Mitschülern antisemitisch beschimpft.

»Mama, du solltest mich nicht lieben. Ich bin eine wertlose jüdische Ratte. Ich bin Ungeziefer«, sagte der jüdische Junge nach der Schikane.

Ihr Sohn sei durch die Schikane zum Bettnässer geworden, sagte die Mutter laut dem Bericht. Er habe ihre Trostversuche mit den Worten zurückgewiesen: »Mama, du solltest mich nicht lieben. Ich bin eine wertlose jüdische Ratte. Ich bin Ungeziefer.«

Laut jüngster Volkszählung lebten 2016 in Australien 91.000 Juden. Schätzungen gehen aber von mehr als 150.000 aus, da die Angabe der Religion auf Freiwilligkeit beruhte. Die meisten australischen Juden leben in Sydney und Melbourne. kna

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

USA

Personifizierter Hass

Menschen wie Nick Fuentes waren lange ein Nischenphänomen. Nun drängen sie in den Mainstream und sind gefährlicher denn je

von Sophie Albers Ben Chamo  26.11.2025

Meinung

Die polnische Krankheit

Der Streit um einen Tweet der israelischen Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem zeigt, dass Polen noch immer unfähig ist, sich ehrlich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen

von Jan Grabowski  26.11.2025

USA

Ein Stadtneurotiker wird 90

Woody Allen steht als Autor, Regisseur und Schauspieler für einzigartige Filme. Doch bis heute überschatten Missbrauchsvorwürfe sein Lebenswerk

von Barbara Schweizerhof, Sophie Albers Ben Chamo  26.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Hollywood

80 Jahre Goldie

Die quirlige Schauspielerin feiert ihren runden Geburtstag – und ist nicht zu bremsen

von Barbara Munker, Sophie Albers Ben Chamo  23.11.2025

TV-Tipp

TV-Premiere: So entstand Claude Lanzmanns epochaler Film »Shoah«

Eine sehenswerte Arte-Dokumentation erinnert an die bedrückenden Dreharbeiten zu Claude Lanzmanns Holocaust-Film, der vor 40 Jahren in die Kinos kam

von Manfred Riepe  21.11.2025

USA

Zwölf Familien, eine Synagoge

Die meisten Juden in Nordamerika leben in Großstädten, auf dem Land gibt es nur wenige Gemeinden – aber gerade dort wächst eine besonders starke Identität. Ein Besuch in der Kleinstadt Rome im Bundesstaat Georgia

von Katja Ridderbusch  21.11.2025