Schweiz

Kein schöner Schweizer Zug

Bahnhof von Zürich Foto: imago

Schweiz

Kein schöner Schweizer Zug

Bahn muss Anti-Israel-Plakat dulden

von Peter Bollag  16.07.2012 18:25 Uhr

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Bottalk ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Bottalk angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Zürcher Bahnhof ist mit Abstand der größte der Schweiz – Zehntausende Menschen durchqueren ihn tagtäglich auf dem Weg zur Arbeit oder in den Feierabend. Kein Wunder also, dass ein Mitglied der Gruppierung »Aktion Palästina-Solidarität« sich den Bahnhof aussuchte, um vor gut drei Jahren ein einzelnes israelkritisches Plakat aushängen zu lassen. »Israel: mit Gewalt errichtet auf dem Boden der Palästinenser« hieß es darauf und: »Unrecht verlangt Widerstand!«

Protest dagegen regte sich aber nicht aus israelfreundlichen Kreisen, sondern die Hausherren handelten. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ließen das Plakat gleich wieder abhängen. Begründung: Die Bundesbahnen seien neutral. Ein Fall für die Schweizer Gerichtsinstanzen, denn die Palästina-Freunde klagten gegen den SBB-Entscheid. Das Bundesgericht in Lausanne gab vergangene Woche den Klägern recht und – außenpolitische Neutralität der Schweizer Bahn-Verantwortlichen hin oder her – verurteilte die Schweizer Bundesbahnen dazu, das Pro-Palästina-Plakat wieder aufzuhängen.

Kritik Hartmuth Attenhofer kann dem Gerichtsurteil wenig abgewinnen. Der Präsident der Zürcher Sektion der Gesellschaft Schweiz-Israel (GSI) stört sich vor allem am im Plakat verwendeten Wort »Widerstand«: »Es macht einen großen Unterschied, ob Sie so ein Wort im Hinblick auf eine politische Diskussion in der Schweiz oder dann in Bezug auf den Nahostkonflikt verwenden.« Im Kontext der Diskussionen zwischen Israel und den Palästinensern sei dieses Wort sehr heikel – und Attenhofer wundert sich, dass die Gerichte diese Wortwahl nicht stärker beachtet haben.

Dass die Schweizer Israel-Freunde selbst mit einer Pro-Israel-Plakataktion im Zürcher Bahnhof kontern, kann sich Hartmuth Attenhofer nicht vorstellen: »Das ist nicht unsere Art von Informationsvermittlung.« Die verschiedenen GSI-Sektionen in der Schweiz setzen vor allem auf Infostände in den großen Städten – »dort ist es möglich, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und ihnen gewisse Dinge zu vermitteln – viel eher als mit einem polarisierenden Plakat.«

Meinung

Für Juden in Frankreich ist das Spiel aus

Präsident Emmanuel Macrons antiisraelische Politik macht ihn zum Verbündeten der Islamisten und deren linken Mitläufern. Für Juden wird das Leben währenddessen immer unerträglicher

von Haïm Musicant  20.08.2025

Österreich

Jüdische Familie aus Taxi geworfen

In Wien beschimpfte ein Uber-Fahrer seine jüdischen Gäste und attackierte dann den Familienvater

von Nicole Dreyfus  19.08.2025

Tschechien

Im Versteck der Zeit

Auf einem Hügel über Brünn liegt die Villa Wittal, fast unberührt seit der Deportation ihrer Bewohner 1942. Bald wird sie ein Ort für Gäste aus aller Welt – und das Herz eines Festivals, das Geschichte und Gegenwart verbindet

von Kilian Kirchgeßner  19.08.2025

Schweiz

Ein Mandat, das für Irritationen sorgt

Der World Jewish Congress fordert von der UBS mehrere Milliarden Dollar Entschädigung und holt dafür Urs Rohner, Ex-Verwaltungsratspräsident der früheren Credit Suisse, ins Boot

 19.08.2025

Österreich

Auge in Auge mit Antizionisten

Wie spricht man mit Menschen, die Israel hassen? Und was, wenn sie Juden sind? Ein Selbstversuch in Wien

von Gunda Trepp  18.08.2025

Berlin

Sam Altman: Ehrung von Axel Springer SE

Der amerikanische Jude gilt als Vordenker auf dem Feld der KI und als Architekt einer neuen technologischen Ära

 18.08.2025

Meinung

Soll die Schweiz Palästina anerkennen?

Eine Anerkennung von Palästina wäre für die Schweiz ein außenpolitischer Kurswechsel, von dem niemand profitiert

von Nicole Dreyfus  17.08.2025

USA

»Don’t dream it, be it!«

Auch die »Rocky Horror Picture Show« hat jüdische Seiten. Und dabei geht es nicht nur um Bagels. Mazal tov zum Fünfzigsten!

von Sophie Albers Ben Chamo  17.08.2025

Zürich

Die gute Seele der Gemeinde

Seit 13 Jahren sorgt der muslimische Hausmeister Michel Alassani dafür, dass im Gebäude der Israelitischen Cultusgemeinde alles rundläuft

von Nicole Dreyfus  14.08.2025