Schweden

Jom Kippur: Neonazis marschieren durch Göteborg

Rechtsextreme Demonstraten marschieren durch Göteborg. Foto: dpa

Hunderte Antisemiten sind am Samstag bei einer rechtsextremen Demonstration durch Schwedens zweitgrößte Stadt Göteborg marschiert. Wie örtliche Medien berichteten, kam es dabei zu Zusammenstößen mit der Polizei. Mehr als 50 Personen wurden festgenommen, darunter auch einige Gegendemonstranten.

Veranstalter des Nazi-Marschs war die »Nördliche Widerstandsbewegung« (NMR). Sie kämpft nach eigenen Angaben gegen die Einreise von Flüchtlingen und Migranten sowie gegen »globale zionistische Eliten«.

Rund 600 vor allem schwarz gekleidete Personen nahmen an der Demonstration teil. Einige trugen Helme und hielten Schilder sowie grün-weiße Fahnen der Bewegung hoch.

GERICHTE Ursprünglich hatten die Veranstalter geplant, durch die Innenstadt und nahe der Synagoge vorbeizuziehen – und das, offenbar gezielt, an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag.

Göteborgs Juden, deren Gemeindeeinrichtungen seit Jahren unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stehen, fürchteten Bedrohungen und körperliche Gewalt. Letztendlich intervenierten schwedische Gerichte und verkürzten den Weg der rechtsextremen Demonstranten, sodass er nicht an der Synagoge vorbeiführte.

»Die Bedrohung gegen uns ist immer groß, und sie wird noch größer, wenn die Neonazis aufmarschieren«, sagte Gemeindechef Allan Stutzinsky der Jewish Telegraphic Agency. Er habe gedacht, der Zweite Weltkrieg sei »eine wirksame Impfung gegen den Antisemitismus« gewesen. »Aber es hat nicht lange gedauert, und er ist wieder da.« Europa habe seine Lektion aus der Geschichte nicht gelernt. tok

Belgien

»Gaza gleich Auschwitz«-Karikatur gewinnt Wettbewerb

Der erste Preis des Press-Cartoon-Belgium-Wettbewerbs ging in diesem Jahr an eine Zeichnung einer Landkarte, in der die Umrisse des Eingangstores von Birkenau auf die des Gazastreifens gelegt sind

von Michael Thaidigsmann  04.07.2025

Kommentar

Zürich sollte Francesca Albanese keine Bühne bieten

Die antisemitische UN-Sonderberichterstatterin tritt am Freitag in der Zürcher Zentralwäscherei auf - subventioniert durch die Steuerzahler der Stadt

von Ronny Siev  03.07.2025

Großbritannien

Unterhaus: Palestine Action als Terrororganisation eingestuft

Mitglieder der radikalen Anti-Israel-Gruppe waren im Juni auf einen britischen Luftwaffenstützpunkt eingedrungen und hatten dort Flugzeuge beschädigt

 03.07.2025

Ukraine

Putins Krieg und Trumps Frieden

Während sich die Medienaufmerksamkeit auf Nahost konzentriert, bombardiert Russland weiterhin das Land. Nun schlägt sogar der US-Präsident neue Töne an

von Michael Gold  03.07.2025

Australien

Zwei Krankenpfleger, die damit drohten, jüdische Patienten zu töten, haben Arbeitsverbot

Im Februar sorgte ein TikTok-Video für Abscheu und Empörung, in dem zwei Krankenpfleger ihrem blanken Judenhass freien Lauf ließen. Nun stehen sie vor Gericht

 02.07.2025

Großbritannien

Warten auf »Bridgerton«

Die Sehnsucht nach der vierten Staffel des Netflix-Hits ist groß. Aber wie war eigentlich das reale jüdische Leben in der Regency?

von Nicole Dreyfus  29.06.2025

Glastonbury Festival

Kritik an antiisraelischen Parolen

Neben der Musik sorgt Hetze gegen Israel für Aufsehen – mit Folgen für die BBC, die alles live übertragen hat

 29.06.2025

Glastonbury

Bob Vylan ruft »Death, death to the IDF« – BBC überträgt es

Beim größten Open Air Festival Großbritanniens rufen Musiker antiisraelische Parolen

 28.06.2025

Militär

Name des schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk von US-Kriegsschiff gestrichen

Das nach Milk benannte Versorgungsschiff heißt jetzt »USNS Oscar V. Peterson«

 28.06.2025