Zivilklage

Jeffrey Epstein soll bis 2018 junge Frauen missbraucht haben

US-Milliardär Jeffrey Epstein im Gerichtssaal in West Palm Beach (August 2019) Foto: imago images

Der Missbrauchsskandal um den verstorbenen US-Geschäftsmann Jeffrey Epstein hat laut einer neuen Zivilklage größere Ausmaße als bisher bekannt. Die Generalstaatsanwaltschaft der amerikanischen Jungferninseln wirft Epstein vor, bis mindestens 2018 auf seiner Privatinsel Little St. James Mädchen und junge Frauen missbraucht zu haben, wie US-Medien am Mittwoch (Ortszeit) berichteten. Die jüngsten sollen gerade einmal elf Jahre alt gewesen sein. Die örtliche Regierung will nun den Besitz des Geschäftsmanns auf den Karibikinseln beschlagnahmen.

Nach dem bisherigen Ermittlungsstand der Behörden in New York, wo Epstein im vergangenen Juli wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt worden war, hatte es zunächst keine Hinweise auf Taten nach 2005 gegeben. In dem Fall ging es lediglich um Missbrauchsfälle, die von 2002 bis 2005 in seinen Häusern in Manhattan und Palm Beach im US-Bundesstaat Florida stattgefunden haben sollen. Epstein hatte sich im letzten August in seiner Gefängniszelle in Manhattan erhängt.

Der Geschäftsmann habe auf den Jungferninseln »ein Netzwerk von Firmen und Einzelpersonen« geschaffen, das zu Frauenhandel, sexuellem Missbrauch und Kindesmissbrauch beigetragen habe, heißt es laut Berichten in der neuen Klage. Dafür fordere das US-Außengebiet nun die Beschlagnahmung seines Besitzes auf den Inseln im Wert von geschätzt 86 Millionen Dollar (77 Mio Euro). Epstein gehörten den Berichten zufolge unter anderem die beiden benachbarten Karibikinseln Great St. James und Little St. James sowie mehrere Briefkastenfirmen, die er für seine kriminellen Machenschaften genutzt haben soll.

Von 2001 bis 2018 habe Epstein seine teils minderjährigen Opfer mit Privatjets und Booten nach Little St. James gebracht und sie dort unter falschen Vorwänden zu Sexsklavinnen gemacht und »zu sexuellen Handlungen gezwungen«, zitierten US-Medien weiter aus der Klageschrift. Die Mädchen und jungen Frauen seien auch genötigt worden, für Geld Sex mit anderen Männern zu haben. In einer Computerdatenbank habe der Geschäftsmann die Aufenthaltsorte und Verfügbarkeiten der Opfer festgehalten.  dpa

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025

Jüdisches Leben im Libanon

Noch immer hat Beirut eine Synagoge, aber die Gläubigen nehmen ab

Einst war Libanon ihr Zufluchtsort, dann kam der Bürgerkrieg, und viele gingen. Doch nach wie vor gehören Juden zu den 18 anerkannten Religionsgruppen im Libanon - auch wenn nur noch wenige im Land leben

von Andrea Krogmann  02.12.2025

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

Interview

»Meinungsvielfalt gilt es auszuhalten« 

Am 8. Dezember wählt die Gemeindeversammlung der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ein neues Präsidium. Ein Gespräch mit den Kandidaten über Herausforderungen an die Gemeinde, Grabenkämpfe und Visionen

von Nicole Dreyfus  01.12.2025

Italien

Der Anti-Banksy

AleXsandro Palombo unterstützt mit seiner Kunst Israel, anstatt es zu verdammen

von Federica Matteoni  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025