Diplomatie

Israels Frau in Rom

Fiamma Nirenstein Foto: dpa

Die italienische Journalistin und Politikerin Fiamma Nirenstein wird israelische Botschafterin in Rom. Nach italienischen Medienberichten gab Israels Premier Benjamin Netanjahu, der zurzeit auch als Außenminister amtiert, die Ernennung am Montagabend bekannt.

»Ich bin überzeugt, dass Fiamma Nirenstein bei der Vertiefung der Beziehungen zwischen Israel und Italien erfolgreich sein wird«, erklärte Netanjahu. Die 70-Jährige wird ihr Amt im kommenden Jahr antreten, wenn der derzeitige Botschafter Naor Gilon nach Israel zurückkehrt.

Biografie Nirenstein wurde 1945 in Florenz geboren. Nach ihrem Studium der Neueren Geschichte wurde sie Journalistin und schrieb einige Bücher. Mehrere Jahre lang arbeitete sie für die italienische Tageszeitung La Stampa als Nahost-Korrespondentin. Dann wechselte sie zum Hausblatt Il Giornale des damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.

Für dessen Mitte-Rechts-Partei Il Popolo della Libertà (PdL) zog sie 2008 ins italienische Parlament und wurde Vizesprecherin des Auswärtigen Ausschusses. Als sie 2011 zur Vorsitzenden des Internationalen Rates jüdischer Parlamentarier gewählt wurde, zählte die Jerusalem Post Nirenstein zu den 50 einflussreichsten Juden in der Welt. Dennoch scheiden sich an Nirensteins Namen bis heute die Geister – sowohl in der politischen Szene als auch in der jüdischen Gemeinde Italiens.

Perspektive
2013 machte Nirenstein Alija und nahm die israelische Staatsbürgerschaft an. Damals sage sie: »Israel ist für mich das einzige Land, das gebildeten und intelligenten Menschen eine Zukunftsperspektive bietet«. Die bekommt sie nun offenbar – wenngleich sie dafür nach Italien zurückkehren muss. Erst im Juni hatte sie erfolglos versucht, dort wieder Fuß zu fassen: Sie kandidierte bei den Vorstandswahlen der jüdischen Gemeinde Rom, schaffte es mit knapp 23 Prozent aber nur auf Platz zwei.

Ganz ohne Gegenleistung wird Nirenstein allerdings nicht zur Diplomatin: Wenn sie im nächsten Jahr nach Rom zurückkehrt, muss sie ihre italienische Staatsbürgerschaft ablegen. So schreibt es das israelische Recht vor.

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025

Sydney

Trauer um Eli Schlanger: Opfer von Bondi Beach beigesetzt

Angehörige und Gemeindemitglieder trauern am Sarg des Rabbiners. Er ist eines von 15 Opfern des Massakers von Bondi Beach

 17.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

Österreich

Neue Direktorin für das Jüdische Museum Hohenems

Historikerin Irene Aue-Ben-David übernimmt die Leitung und bringt internationale Erfahrung aus Jerusalem mit

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Basel

Mann wollte Juden während des ESC angreifen

Kurz vor dem »Eurovision Song Contest« in der Schweiz wurde ein 25-Jähriger wegen konkreter Gewaltdrohungen festgenommen und ausgewiesen

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Australien

Wie geht es dem »Helden von Sydney«?

Ahmed al-Ahmed gehe es schlechter als angenommen, sagt sein Anwalt. Der muslimische Familienvater drohe, seinen Arm zu verlieren

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns wollen?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Sydney

Opera House erstrahlt mit Bild von Chanukkia

Es ist ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft

 16.12.2025