Konflikt

Israel ruft Botschafter aus Südafrika zurück

Traditionell israelfeindlich und antisemitisch: Proteste auf der ersten Durban-Konferenz in Südafrika 2001 (Archiv) Foto: ullstein

Israel hat seinen Botschafter in Südafrika für Konsulationen nach Jerusalem zurückgerufen. Das teilte das israelische Außenministerium am Montagabend bei X mit, dem früheren Twitter. Das südafrikanische Parlament wollte am Dienstag über einen Antrag abstimmen, die israelische Botschaft zu schließen und alle Beziehungen zu Israel abzubrechen, bis ein Waffenstillstand im Gaza-Krieg vereinbart wird.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben sich in letzter Zeit wegen des Krieges im Gazastreifen verschlechtert. Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hatte zuvor erklärt, sein Land sei der Ansicht, dass Israel im Gazastreifen »Kriegsverbrechen« und »Völkermord« begehe. Der von der linken Oppositionspartei EFF eingebrachte Antrag wird vom regierenden Afrikanischen Nationalkongress und anderen kleineren Parteien unterstützt.

Südafrika gab letzte Woche bekannt, dass es den Internationalen Strafgerichtshof mit einer Untersuchung eines israelischen Völkermords im Gazastreifen beauftragt habe. Das südafrikanische Kabinett forderte den IStGH am Montag auf, einen Haftbefehl gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu erlassen. Südafrika berief bereits seinen Botschafter in Israel ab und holte das diplomatische Personal zurück.

Der Konflikt sollte auch Thema eines virtuellen Treffens der Brics-Staaten am Dienstag sein, an dem die Staats- und Regierungschefs des Blocks, darunter Ramaphosa, der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping, teilnehmen wollten. Der Brics-Gruppe gehören die Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika an.

Nachruf

Abschied von einer starken Frau

Die tschechische Zeitzeugin Dita Kraus ist im Alter von 96 Jahren in Jerusalem gestorben

von Barbara Bišický-Ehrlich  21.10.2025

Großbritannien

König Charles besucht Synagoge von Manchester

Nach dem Anschlag an Jom Kippur, bei dem zwei Gemeindemitglieder getötet wurden, drückte der Monarch seine Anteilnahme aus

 20.10.2025

Israel

WIZO trauert um Ehrenpräsidentin Tova Ben-Dov

Sechs Jahrzehnte lang widmete sie sich der WIZO. Nun ist Tova Ben-Dov im Alter von 88 Jahren in Israel gestorben

 20.10.2025

Meinung

Warum ich Angst vor der politischen Linken habe

Dass Links bedeutet, sich für mit sozialem Gewissen für die Schwachen einzusetzen, gehört längst der Vergangenheit an

von Michel Ronen  20.10.2025

Florida

»Die Zeit der ungestraften Israel-Boykotte ist vorbei«

Der US-Bundesstaat geht gegen Israel-Boykotteure weltweit vor: Florida verbietet seinen öffentlichen Einrichtungen die Zusammenarbeit mit Regierungen, Universitäten und Unternehmen, die BDS propagieren

von Michael Thaidigsmann  19.10.2025

Großbritannien

»Wir wussten, dass dieser Tag kommen würde«

Das tatkräftige Eingreifen von Gemeindemitgliedern konnte Leben retten. Doch nach dem Anschlag auf die Synagoge in Manchester beklagt die Gemeinschaft zwei Tote und mehrere Verletzte

von Michael Thaidigsmann  19.10.2025

Großbritannien

Aufsicht rügt BBC wegen »schwerwiegender Irreführung«

Eine BBC-Doku aus Gaza drehte sich um den 13-jährigen Sohn eines hochrangigen Hamas-Funktionärs. Doch davon erfuhren die Zuschauer nichts. Jetzt beschloss die Ofcom Sanktionen gegen den Sender

 17.10.2025

Meinung

Das moralische Versagen der Linken

Wenn Antisemitismus offen auf der Straße marschiert, dann hört man aus den linken Reihen: nichts.

von Nicole Dreyfus  17.10.2025

USA

Auf der Suche nach dem »Jewish Glam«

Wie jüdische Fotografinnen und Fotografen Hollywood zu seinem berühmten Glamour verhalfen

von Ute Cohen  17.10.2025