Der »Islamische Staat« (IS) hat am Donnerstag zu Anschlägen gegen Ziele in Belgien aufgerufen. Man richte die »Pfeile der Aufwiegelung« nun gegen westeuropäische Land, in dem es von Flüchtlingen nur so wimmele, hieß es im Newsletter »Al-Naba«, den die Terrortruppe jede Woche in den sozialen Netzwerken verbreitet.
Den muslimischen Flüchtlingen rufe man zu: »Ist es nicht an der Zeit, (…) den göttlichen Befehlen zu folgen, die Juden und Christen zu bekämpfen, die in eurer Mitte auf jeder Straße sind, mit euren Atemzügen und ihren Atemzügen sich vermischend und euer Feuer und ihr Feuer einander sehend? Ihre Synagogen und Kirchen liegen vor euch. Also eilt, ergreift die Initiative und nutzt die Gelegenheit, denn noch ist Feiertagszeit, und der Markt des Paradieses ist geöffnet.«
Den Anschlag auf Juden im australischen Sydney hat der IS hingegen nicht für sich reklamiert, auch wenn die beiden Attentäter offenbar der Terrororganisation nahestanden.
Belgiens Koordinierungsstelle für die Analyse der Bedrohungslage (OCAM) bestätigte am Donnerstagabend gegenüber der Nachrichtenagentur »Belga«, dass die zuständigen Dienste die Lage aufmerksam verfolgten. Derzeit gebe es jedoch keine Anzeichen für eine konkrete Bedrohung in Belgien.
Nach Anschlägen komme es häufig vor, dass zu weiteren Attacken an anderen Orten aufgerufen werde, sagte OCAM-Sprecher Steve Charlier. »Aber diesen Aufrufen folgen selten Taten.« Allerdings bezeichnete er es als außergewöhnlich, dass Belgien namentlich als Ziel genannt worden sei.
In Belgien wurden im März 2016 zwei schwere dschihadistische Terrorattacken verübt, bei denen insgesamt 33 Menschen starben und 300 verletzt wurden. Bereits im Mai 2014 stürmte ein islamistischer Terrorist das Jüdische Museum in Brüssel und ermordete vier Menschen. mth