Al-Quds-Tag

Hisbollah-Flaggen am Oxford Circus

Beim Al-Quds-Tag im vergangenen Jahr in London Foto: dpa

Mit einer Sitzblockade haben Unterstützer Palästinas und der Hisbollah am Sonntagnachmittag einen Teil der Londoner Innenstadt lahmgelegt.

Wie britische Zeitungen berichteten, marschierten einige Hundert Demonstranten anlässlich des sogenannten Al-Quds-Tages die Regent Street hinab und setzten sich dann am Oxford Circus nieder. Sie trugen Palästina- und Hisbollah-Flaggen, riefen »Free Palestine« und trugen Banner, auf denen »Boykott Israel« oder »Zionismus = Rassismus« stand.

Grenfell Über einen Lautsprecher skandierte ein Sprecher, hinter der Brandkatastrophe im Grenfell Tower, bei der vergangene Woche 59 Menschen ums Leben kamen, stünden »zionistische Anhänger der Tory-Partei«. Sie seien verantwortlich für den »Mord in Grenfell«.

Nur wenige Hundert Meter entfernt, am Grosvenor Square, versammelten sich zahlreiche Demonstranten zu Gegenprotesten unter dem Motto »Gegen den Hass«. Sie schwenkten israelische Fahnen und riefen »Terroristen, raus aus unseren Straßen!«.

Veranstalter der Gegendemonstration waren jüdische Gruppen wie das Board of Jewish Deputies und die Zionist Federation in Partnerschaft mit dem Jüdischen Weltkongress.

Londons jüdische Gemeinde und ihre Unterstützer hatten zu der Gegendemonstration aufgerufen, nachdem Bürgermeister Sadiq Khan erklärt hatte, er glaube nicht, dass er die Befugnis habe, den Al-Quds-Marsch zu verbieten. Zuvor hatten mehr als 6000 Menschen eine Petition gegen die Veranstaltung unterzeichnet, weil dabei regelmäßig Flaggen der libanesischen Terrororganisation Hisbollah gezeigt werden. ja

Meinung

Das moralische Versagen der Linken

Wenn Antisemitismus offen auf der Straße marschiert, dann hört man aus den linken Reihen: nichts.

von Nicole Dreyfus  17.10.2025

USA

Auf der Suche nach dem »Jewish Glam«

Wie jüdische Fotografinnen und Fotografen Hollywood zu seinem berühmten Glamour verhalfen

von Ute Cohen  17.10.2025

Stockholm

Wirtschaftsnobelpreis geht auch an jüdischen Ökonom

Joel Mokyr, Philippe Aghion und Peter Howitt werden für ihre Forschung zu nachhaltigem Wachstum geehrt

 13.10.2025

Kommentar

Kein Wunder in Bern

Bei gewaltbereiten Demonstrationen in der Schweizer Bundeshauptstadt hat sich ein Teil der Palästina-Solidarität einmal mehr selbst entlarvt: Es ging nie darum, das Leid im Gazastreifen zu beenden oder einen angeblichen Genozid zu stoppen

von Nicole Dreyfus  12.10.2025

Malibu

Kiss-Sänger Gene Simmons bei Unfall verletzt

Der 76-Jährige soll hinter dem Steuer das Bewusstsein verloren haben

 10.10.2025

Meinung

Außen hui, innen pfui: Trumps Umgang mit den Juden

Während sich der US-Präsident um die Juden in Israel verdient macht, leidet die jüdische Gemeinschaft im eigenen Land unter seiner autoritären Innenpolitik. Das sollte bei aller Euphorie über den Gaza-Deal nicht vergessen werden

von Joshua Schultheis  09.10.2025

Literatur

Nobelpreis für Literatur geht an László Krasznahorkai

Die Literaturwelt blickt erneut gebannt nach Stockholm. Dort entscheidet man sich diesmal für einen großen Schriftsteller aus Ungarn - und bleibt einem Muster der vergangenen Jahre treu

von Steffen Trumpf  09.10.2025

Italien

»Mein Sohn will nicht mehr Levy heißen«

Wie ist es in diesen Tagen, Jude in einer europäischen Metropole zu sein? Ein Besuch bei Künstler Gabriele Levy im jüdischen Viertel von Rom

von Nina Schmedding  06.10.2025

Großbritannien

Empörung über Israels Einladung an Rechtsextremisten

Jüdische Verbände und Kommentatoren in Großbritannien sind entsetzt, dass Diasporaminister Chikli und Knesset-Sprecher Ohana ausgerechnet nach dem Anschlag von Manchester einen rechten Agitatoren hofieren

von Michael Thaidigsmann  06.10.2025