Pittsburgh

HIAS: Wir geben nicht auf

Mark Hetfield, Präsident und Geschäftsführer von HIAS, bei einer Anhörung 2015 auf dem Kapitol in Washington über die syrische Flüchtlingskrise und ihre Auswirkungen Foto: dpa

Das amerikanisch-jüdische Flüchtlingshilfswerk HIAS (Hebrew Immigrant Aid Society) hat nach dem Massaker von Pittsburgh bekräftigt, an seinen Zielen festzuhalten.

Der Anschlag, bei dem ein weißer Rechtsextremist und Antisemit am Samstag in einer Synagoge elf Menschen erschossen hatte, »beeinflusst unsere Mission nicht um ein Jota«, sagte der Präsident und Geschäftsführer von HIAS, Mark Hetfield, der Jewish Telegraphic Agency (JTA). Das Massaker habe vielmehr der jüdischen Gemeinschaft erneut die Notwendigkeit aufgezeigt, »eine Willkommensgemeinschaft zu sein«.

Der Attentäter Robert Bowers hatte vor dem Mord auf seiner Website geschrieben: »Hias holt gerne Eindringlinge, die unsere Leute töten. Ich kann nicht sitzen bleiben und zusehen, wie meine Leute abgeschlachtet werden. Scheiß auf eure Sichtweise, ich gehe rein.«

einwanderer HIAS war 1881 mit dem Ziel gegründet worden, jüdische Einwanderer in den USA willkommen zu heißen und zu integrieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützte HIAS Juden aus der Sowjetunion bei ihren Auswanderungsbestrebungen in den Westen. In den 90er-Jahren wandte sich HIAS der Arbeit für nichtjüdische Flüchtlinge zu. Heute ist das Werk eine von neun Organisationen in den USA, die mit der Integration von Flüchtlingen betraut sind.

Nach Angaben von JTA blieb HIAS bis zum Jahr 2015 weitgehend unpolitisch. Doch mit den verschärften Einreisebestimmungen von US-Präsident Donald Trump gegen Bürger aus muslimisch geprägten Ländern habe sich HIAS als Teil der Oppositionsbewegung gegen die Trump-Administration wiedergefunden.

Seitdem hat HIAS in jüdischen Gemeinden immer wieder für die Belange von Flüchtlingen mobilgemacht. In der vergangenen Woche hatte die Organisation einen »Flüchtlingsschabbat« in zahlreichen Synagogen initiiert. ag

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  19.11.2025

New York

Rekordpreis für »Bildnis Elisabeth Lederer« bei Auktion

Bei den New Yorker Herbstauktion ist wieder ein Rekord gepurzelt: Ein Klimt-Gemälde wird zum zweitteuersten je versteigerten Kunstwerk – und auch ein goldenes Klo wird für einen hohen Preis verkauft

von Christina Horsten  19.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  18.11.2025

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  18.11.2025

Mexiko

Antisemitisches Graffiti gegen Claudia Sheinbaum sorgt für Empörung

Die Worte »puta judía« wurden auf Gebäude des Obersten Gerichtshofs geschmiert. Die jüdische Gemeinschaft des lateinamerikanischen Landes verurteilt den sich immer wieder äußernden Judenhass

 17.11.2025

USA

6500 Rabbiner auf einem Foto

»Kinus Hashluchim«: Das jährliche Treffen der weltweiten Gesandten von Chabad Lubawitsch endete am Sonntag in New York

 17.11.2025

"Stiller & Meara"

Abschied von den Eltern

Leinwandstar Ben Stiller hat eine erstaunlich persönliche Doku über seine berühmte Familie gedreht

von Patrick Heidmann  16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025