Kalifornien

Heiße Football-Nacht

Super Bowl 2021: Quarterback Tom Brady mit Trophäe Foto: imago images/UPI Photo

Beim 56. Super Bowl, dem Überraschungsduell der Cincinnati Bengals gegen die Los Angeles Rams Sonntagnacht im nagelneuen SoFi Stadium in Inglewood, gibt es auf den ersten Blick wenig Jüdisches. Auf den zweiten findet sich jedoch einiges.

So blicken die Rams, die schon einmal, 1946, nach Los Angeles gezogen waren, auf eine reiche jüdische Geschichte zurück: Spieler wie Len »Butch« Levy oder Mel Bleeker in den 40er-Jahren sind nur zwei Beispiele.

Werbeclips Dieses Jahr kommen die jüdischen Innovationen nicht vom Spielfeld. Zwei israelische Hightech-Firmen, Gong.io und die Cloud-Plattform Monday.com, sind bei den kultigen Super-Bowl-Werbeclips dabei und ließen sich den Fernsehauftritt 1,5 Millionen beziehungsweise 2,5 Millionen Dollar kosten. Zu dem Preis für die Sendezeit – er liegt in diesem Jahr bei 6,5 Millionen Dollar je 30 Sekunden – kommen noch jeweils fünf Millionen Dollar pro Werbeclip für deren Produktion.

Gong.io war bereits 2021 dabei. Deren Marketingchef, Udi Ledergor, sagte der israelischen Wirtschaftszeitung »Calcalist«: »Als wir uns unsere Renditen anschauten, war uns klar, dass wir beim nächsten Super Bowl noch mehr investieren sollten.«

Unterdessen erzählte Robert Kraft, Besitzer der New England Patriots, der »Times of Israel«, wie er seinen ehemaligen Zögling und Quarterback Tom Brady, der gerade mit 44 Jahren seine Karriere beendet hat, 2006 zu einer Reise nach Israel eingeladen hatte. Während eines Besuchs bei der Armee fragte dann ein Soldat: »Sind Sie Tom Brady? Wollen wir etwas Football spielen?« Bradys Antwort: »Ich trenne Spaß und Beruf.«

legende Spaß hat der Sohn einer anderen Football-Legende an seinem Beruf – denn der hat ihn nach Israel gebracht. Wie »The Circuit« zuerst berichtete, lebt der 29-jährige Nicky Montana, Sohn des vormaligen Quarterbacks der San Francisco 49ers und vierfachen Super-Bowl-Champions, Joe Montana, seit drei Monaten aus beruflichen Gründen in Tel Aviv.

Der Junior, selbst ein vielversprechender Quarterback auf dem College, sagt über Israel: »Es ist wirklich unglaublich, das in der Realität zu sehen, aber Israels Erfolg basiert zum Teil darauf, dass Israelis keine Scheu haben, auch mal zu scheitern – sie machen einfach weiter, bis sie Erfolg haben.« Das könnte auch ein gutes Motto für das große Spiel Sonntagnacht sein.

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

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