Spanien

»Haut ab, ihr Hurensöhne« - Wirt vertreibt Israelis

Schmiererei auf einem Supermarkt in Barcelona Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Der Inhaber eines Restaurants in Vigo, im Nordwesten Spaniens, hat sich selbst dabei gefilmt, wie er israelische Gäste beschimpft und aus seinem Lokal vertreibt. »Wenn ihr Palästinenser tötet, esst doch in Gaza, ihr Hurensöhne«, brüllt der Mann eine Gruppe Touristen auf Spanisch an und fordert sie auf, umgehend die Terrasse seines Etablissements zu verlassen.

»Zionisten« seien bei ihm nicht willkommen, macht er mehrfach klar. »Ihr tötet Menschen und kommt hierher in Ferien. Haut ab!« Als die Gäste unter Protest das Lokal verlassen, ruft der Mann ihnen »Viva Palestina libre, libre, libre« hinterher und sagt, er werde die Kosten für die Getränke selbst übernehmen. Zum Schluss entschuldigt sich der Wirt bei seinen übrigen Gästen für seinen unflätigen Auftritt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Vorfall ereignete sich am Dienstag in der Pizzeria »Mimassa« in der Innenstadt von Vigo. Bei dem Gastwirt, der mit ausländischem Akzent Spanisch spricht, handelt es sich laut »La Voz de Galicia« um den libanesischstämmigen Samir Slim, der mehrere Restaurants in Vigo betreibt.

Slim sagte der spanischen Tageszeitung, er habe den Vorfall »aus Sicherheitsgründen« gefilmt, weil ihn die zehnköpfige Touristengruppe »schlecht behandelt« habe. »Ich bin Gastronom. Ich weiß, wie man mit Menschen umgeht, aber ihre Haltung war seltsam. Ich habe alles mit einer Kamera gefilmt, die ich für den Fall, dass die Polizei nicht rechtzeitig eintreffen sollte, auf meinem Kopf befestigt habe.« Anschließend habe er das Video an einen Verwandten in Deutschland geschickt, der es an andere Landsleute weitergeleitet habe.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Sein Verhalten rechtfertigte Slim mit dem der israelischen Gäste. »Sie traten gegen die Tische. Sie bestanden darauf, dass das Essen kein Fleisch enthalten sollte. Ich sagte ihnen: ‚Keine Sorge, die Gerichte werden gerade zubereitet und enthalten kein Fleisch‘ «

Als er sie gefragt habe, ob sie Türken seien, sei die Antwort gewesen: »Wie bitte? Wir kommen aus Israel«. Dabei hätten sie ihn »mit großen Augen und entschlossenem Blick« angestarrt, so Slim gegenüber der Zeitung. »Da wurde mir alles klar. Deshalb behandelten sie mich so schlecht. Obwohl mein Restaurant italienisch ist, habe ich libanesische Flaggen hängen und eine Speisekarte mit arabischen Details.«

In den sozialen Netzwerken erntete der Gastronom für die Vertreibung der Touristen überwiegend Lob. Doch die spanische Polizei prüft laut »La Voz de Galicia« die Einleitung von Ermittlungen gegen ihn wegen möglicher Hassverbrechen.

Lesen Sie auch

Ein ähnlicher Vorfall hatte sich vor zwei Monaten im italienischen Neapel ereignet. Dort waren nach einer hitzigen Diskussion mit der Inhaberin eines Restaurants zwei israelische Touristen des Lokals verwiesen worden. »Zionisten« seien bei ihr nicht willkommen, soll die Frau demnach gesagt haben.

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert