Belgien

»Hässliche Nasen«

Steht wegen einer Kolumne ihres Autoren Dimitri Verhulst in der Kritik: die belgische Tageszeitung »De Morgen« Foto: imago

Jüdische Organisationen sind empört über eine antiisraelische und antisemitische Kolumne, die am 27. Juli in der Brüsseler Tageszeitung »De Morgen« erschien. In einem Offenen Brief an den Chefredakteur äußerten sie am Mittwoch ihre Kritik am Verfasser, dem belgischen Journalisten Dimitri Verhulst.

Dieser hatte in einem Beitrag geschrieben: »Es gibt kein gelobtes Land, nur gestohlenes Land« und dem Staat Israel vorgeworfen, während der vergangenen 17 Jahre 10.000 Palästinenser ermordet zu haben. Zudem verdrehte Verhulst ein Zitat des französischen Chansonniers Serge Gainsbourg antisemitisch.

VERDREHUNG Der Sänger hatte einst gesagt: »Jüdisch zu sein, ist keine Religion. Keine Religion lässt einem eine solche Nase wachsen.« Verhulst machte daraus: »Jude zu sein, ist keine Religion. Kein Gott würde seinen Geschöpfen so hässliche Nasen geben«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In dem Offenen Brief, den unter anderem die European Jewish Association, das Simon Wiesenthal Center und B’nai B’rith Europe unterzeichnet haben, heißt es: »Der Artikel beschuldigt das gesamte jüdische Volk kollektiv und macht keinen Unterschied zwischen Israel und jüdischen Menschen, die anderswo leben. Außerdem verhöhnt er ihre Religion und setzt Juden mit Geschöpfen gleich, die ›hässliche Nasen‹ haben.«

Verhulst bediene sich »in seinem Artikel nicht nur dem von Goebbels und Streicher im ›Stürmer‹ verbreiteten Stereotyp der ›Judennase‹, er verzerrt absichtlich die Ironie in Gainsbourgs Zitat, um seinen eigenen Antisemitismus zu rechtfertigen«. ja

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025

Prag

Der Golem-Effekt

Seit mehr als fünf Jahrhunderten beflügelt das zum Schutz der Juden geschaffene Wesen aus Staub und Worten die Fantasie. Ein Blick zurück mit Büchern, Filmen und den »Simpsons«

von Sophie Albers Ben Chamo  11.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025