Interview

»Glatt koscher in Mittelamerika«

Herr Minister, seit Mittwoch läuft in Berlin die Internationale Tourismusbörse (ITB), die größte Reisefachmesse der Welt. Dort präsentiert sich Panama als Ferienziel. Was bietet Ihr Land jüdischen Urlaubern?
Panama hat eine Vielzahl von Synagogen, Restaurants und jüdischen Schulen. Die Gemeinschaft ist aufgrund ihrer unterschiedlichen Traditionen stark. Panama ist eines der Länder, pro Kopf gerechnet, das am meisten für Israel spendet, und die jüdische Gemeinde Panamas beteiligt sich weltweit an verschiedenen Projekten ebenso wie an Feierlichkeiten, Organisationen und internationalen jüdischen Konferenzen.

Panama hat eine der größten jüdischen Gemeinden in Zentralamerika. Jedes Jahr kommen Zehntausende von jungen Israelis. Was suchen sie?
Wie alle Touristen: Sonne, Natur, Strand und das Meer, aber auch eine starke Präsenz jüdischer Kultur, die sich in unterschiedlichen religiösen Traditionen ebenso ausdrückt wie in der Möglichkeit, sich als jüdischer Tourist sogar glatt koscher zu ernähren und verschiedene Synagogen zu besuchen. Unsere Gemeinden sind der größte Importeur koscherer Lebensmittel in der Region. Es gibt orthodoxe Gemeinden ebenso wie reformorientierte.

Aus Deutschland gibt es jede Woche einen Direktflug. Was macht Panama als Reiseziel attraktiv?
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der deutschen Besucher um 31,8 Prozent auf 12.847 angesteigen. 1.500 kleine Inseln entlang der 2.857 Kilometer langen Küste sprechen für sich. Die Deutschen lieben unsere tropischen Strände, den weißen Sand und das kristallklare Meer. Das Land verfügt über eine beeindruckende Tier- und Pflanzenvielfalt. Und vor allem liegt alles nah beieinander. In Panama kann man im Pazifischen Ozean schwimmen und Stunden später am karibischen Meer den Sonnenuntergang genießen.

Was sollte man sich bei einem Besuch in Panama unbedingt anschauen?
Der Panamakanal gehört zu den acht modernen Weltwundern und wird zurzeit ausgebaut. Dieses Megaprojekt ist allein schon einen Besuch wert. Außerdem gibt es sieben indigene Volksgruppen, die gerne Einblicke in ihre Kultur ermöglichen. Die fünf UNESCO-Weltkulturerbestätten des Landes gelten als Schönheiten kolonialer Architektur. Und es gibt eine beeindruckende Naturvielfalt. 30 Prozent unseres Landes stehen unter Naturschutz.

Welche wirtschaftliche Bedeutung hat der Fremdenverkehr für Ihr Land?
Der Tourismus ist für Panama ein bedeutender ökonomischer Faktor. Panama ist der Verkehrsknotenpunkt mit dem größten Wirtschaftswachstum in der Region. Wir sind ein kosmopolitisches Land mit einer reichen Kultur und Biodiversität. Durch nachhaltigen Tourismus sollen auch die Regionen unseres Landes davon profitieren.

Mit dem Tourismusminister und Mitglied der jüdischen Gemeinde Panamas sprach Hans-Ulrich Dillmann.

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Damaskus

Syriens Regierung erteilt erster jüdischer Organisation Lizenz

Mit Rabbiner Henry Hamras Stiftung »Jüdisches Erbe in Syrien« wird erstmals seit dem Ende der Assad-Dikatur wieder eine jüdische Organisation in dem arabischen Land aktiv sein

 11.12.2025

Museum

Auschwitz-Gedenkstätte zeigt neue Ausstellung

Mit einer neuen Ausstellung will die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau das Schicksal der Häftlinge des Konzentrationslagers zeigen

von Christiane Laudage  11.12.2025

USA

An der Columbia University war Theodor Herzl Antisemit

Ein Abschlussbericht zum Antisemitismus an der New Yorker Elite-Universität zeigt, wie tief die Israel- und Judenfeindlichkeit im Lehrplan verankert war

 11.12.2025

USA

Wer hat Angst vor Bari Weiss?

Sie gilt als eine der einflussreichsten konservativen Medienmacherinnen des Landes. Aber was will die neue Chefin von CBS News eigentlich?

von Sarah Thalia Pines  11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Nachruf

Gebäude wie Jazzmusik

Frank Gehry hat die Architektur tanzen lassen – was auch mit seinem Judentum zu tun hatte

von Johannes Sadek, Christina Horsten  10.12.2025

Hollywood

»Stranger Things« trotzt Boykottaufrufen

Während Fans den Start der letzten Staffel des Netflix-Hits feiern, rufen Anti-Israel-Aktivisten zur Ächtung der Serie auf

von Sophie Albers Ben Chamo  10.12.2025