Bratislava

Freispruch für slowakischen Parlamentarier

Foto: imago/Christian Ohde

Das Oberste Gericht der Slowakei hat den rechtsextremen Parlamentsabgeordneten Stanislav Mizik vom Vorwurf des Rassismus und Extremismus freigesprochen. Die Höchstrichter wiesen damit am Dienstag in letzter Instanz eine Berufung der Staatsanwaltschaft ab, die eine Verurteilung des 55-Jährigen wegen antisemitischer Hetze gefordert hatte.

Schon im vergangenen Jahr hatte ein untergeordnetes Gericht Mizik mit der Begründung freigesprochen, es sei nicht nachweisbar, wer tatsächlich der Autor eines mit seinem Namen unterzeichneten antisemitischen Textes auf einer Facebookseite seiner Partei sei.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Facebook Der Verteidiger des Abgeordneten hatte erklärt, sein Mandant verstehe zu wenig von Computern, um selbst einen Facebook-Eintrag zu erstellen. Dass das Gericht dieser Argumentation Glauben schenkte, sorgte in den Medien für Empörung.

Die Anklage hatte Mizik vorgeworfen, er habe im Januar 2017 den damaligen Staatspräsidenten Andrej Kiska auf Facebook dafür kritisiert, dass er hohe staatliche Auszeichnungen an Juden verliehen hatte. Durch die Vergabe an jüdische Persönlichkeiten würden diese Auszeichnungen entwertet, hieß es in dem mit Miziks Namen unterzeichneten Eintrag.

Durch die Preisvergabe an Juden würden die Ehrungen entwertet, hieß es in einem mit Miziks Namen unterzeichneten Eintrag.

Parlament Mizik ist seit dem überraschenden Wahlerfolg der rechtsextremen Volkspartei »Unsere Slowakei LSNS« im März 2016 einer ihrer 14 Abgeordneten im Parlament in Bratislava. Auch gegen andere Abgeordnete der Partei laufen Gerichtsverfahren, unter anderem wegen Verherrlichung des Nationalsozialismus und wegen Rassismus.

Ein von der Generalstaatsanwaltschaft bereits 2017 eingeleitetes Verbotsverfahren gegen die Partei wurde im April 2019 vom Obersten Gericht abgelehnt. In aktuellen Umfragen ist die LSNS bereits drittstärkste Partei.  dpa/ja

Ungarn

Europäisch und zeitgemäß

Das einzige jüdische Theater heißt Gólem und ist jünger und provokanter, als die meisten erwarten

von György Polgár  18.04.2024

Großbritannien

Seder-Tisch für die Verschleppten

131 Stühle und zwei Kindersitze – einer für jede Geisel – sind Teil der Installation, die in London gezeigt wurde

 18.04.2024

Medien

Die Mutter einer Geisel in Gaza gehört zu den »einflussreichsten Menschen 2024«

Das Time Magazine hat seine alljährliche Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres veröffentlicht. Auch dieses Mal sind wieder viele jüdische Persönlichkeiten darunter

 18.04.2024

Indonesien

Unerwartete Nähe

Das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt will seine Beziehungen zu Israel normalisieren

von Hannah Persson  18.04.2024

Schweiz

SIG begrüßt Entscheidung für Verbot von Nazi-Symbolen

Wann die Pläne umgesetzt werden, bleibt bisher unklar

von Imanuel Marcus  17.04.2024

Judenhass

Antisemitische Vorfälle in den USA um 140 Prozent gestiegen

Insgesamt gab es 8873 Übergriffe, Belästigungen und Vandalismusvorfälle

 17.04.2024

Chile

Backlash nach Boykott

Mit israelfeindlichem Aktionismus schadet das südamerikanische Land vor allem sich selbst

von Andreas Knobloch  16.04.2024

Kiew

Ukraine bittet um gleichen Schutz wie für Israel

Warum schützt der Westen die Ukraine nicht so wie Israel? Diese Frage stellt der ukrainische Staatschef Selenskyj in den Raum

von Günther Chalupa  16.04.2024

Statement

J7 Condemn Iranian Attack on Israel

The organization expressed its »unwavering support for Israel and the Israeli people«

von Imanuel Marcus  15.04.2024