Amsterdam

Ex-Geisel am Flughafen Schiphol erniedrigt

Der Flughafen Schiphol bei Amsterdam Foto: picture alliance / ANP

Am Freitagmorgen wurden zwei israelische Frauen am Flughafen Schiphol in Amsterdam von einem pakistanisch-stämmigen Flughafenmitarbeiter belästigt - bei einer der Frauen handelt es sich um eine freigelassene Geisel. Die beiden Israelis, die anonym bleiben wollen, waren in die Niederlande gereist, um für die Freilassung der Hamas-Geiseln zu werben.

Beim Check-In für den Rückflug wurden sie von der El-Al-Mitarbeitern zu einer Sicherheitsbefragung gelotst, wie die Begleiterin der Ex-Geisel in ihrer Beschwerde bei der Flughafenpolizei schrieb. Dort habe der beschuldigte Mitarbeiter ihre Pässe inspiziert und darauf beharrt, dass die Frauen kein Recht darauf hätten, die Sicherheitskontrolle schneller zu durchlaufen.

Als die Israelis sich schon für den regulären Sicherheits-Check angestellt hatten, sei der Mann ihnen jedoch nachgelaufen und habe ihnen mitgeteilt, dass sie sich in die Fast-Track-Schlange einreihen könnten. Er drohte ihnen jedoch mit einer Strafe in Höhe von 350 Euro, sollten sie die Option nicht gebucht haben.

Während das Handgepäck der Frauen durchleuchtet wurde, soll der Mann sie in einem aggressiven Ton zu sich zitiert und vor allen Anwesenden lauthals des Betrugs beschuldigt haben. »Als der Sicherheitsmitarbeiter uns aufhielt, platzierte er uns absichtlich vor Dutzenden anderer Passagiere und schrie uns an, weil wir einen Betrug begangen hätten«, schilderte die Begleiterin, die auch niederländische Staatsbürgerin ist, dem Nachrichtenportal »Ynet«.

Es sei sein Ziel gewesen, die Frauen zu demütigen. »Er sagte immer wieder ›Israelis‹ und ›Ich weiß wicht, was sie euch in Israel gesagt haben‹, als hätten wir ein schlimmes Verbrechen begangen.« Um die Demütigung noch schlimmer zu machen, habe er dann angeordnet, die Israelis unter Arrest zu stellen, bis seine Vorwürfe geklärt seien.

Erst als die Begleiterin der Ex-Geisel Modi Ephraim, den israelischen Botschafter in der Niederlande anrief und dem Mann ihr Handy reichte, habe sich dessen Ton geändert. Der Mitarbeiter soll gesagt haben, dass er den Betrugsverdacht mit El Al klären werde. In der Zwischenzeit hatte der Botschafter den Sicherheitsdienst der Fluggesellschaft kontaktiert, der den Frauen half, eine Beschwerde bei der Flughafenpolizei zu verfassen.

»Ich bin beinahe wöchentlich in Flughäfen und hatte noch nie so eine erniedrigende Erfahrung. Es war klar, dass er uns wegen unserer israelischen Pässe zur Zielscheibe gemacht hat und zum Berserker wurde. Wir fühlten uns angegriffen, entwürdigt und erniedrigt«, schildert die Frau gegenüber »Ynet«. »Er hatte diesen sadistischen Blick in seinen Augen. Erst nachdem wir uns weigerten nachzugeben, zurückgeschlagen haben und ich den israelischen Botschafter angerufen habe, hat er gemerkt, dass es dieses Mal nicht so einfach wird.« ja

Imanuels Interpreten (10)

Kenny G: Das Enfant Terrible des Jazz

Er ist der erfolgreichste Instrumentalmusiker – und der meistgehasste. Warum eigentlich?

von Imanuel Marcus  17.06.2025

Krieg in Israel

Rabbiner: Unterstützung für gestrandete Israelis in Europa

Sie können momentan nicht nach Israel zurück. Jüdische Gemeinden in Europa sind gebeten, sie mit Unterkünften und anderem zu unterstützen. In Gemeinden herrscht unterdessen große Besorgnis, auch wegen der Sicherheit

von Leticia Witte  16.06.2025

Nachruf

Der Lippenstiftverkäufer

Leonard Lauder, der aus dem von seinen Eltern gegründeten Kosmetikunternehmen Estée Lauder einen Weltkonzern machte, ist im Alter von 92 Jahren gestorben

von Michael Thaidigsmann  16.06.2025

USA

Farlir nur nit dein Hofenung

Wie ein schwarzer Kantor in den 1920ern New Yorks Juden verzauberte und sogar durch Europa tourte. Die unglaubliche Geschichte des Thomas LaRue, dessen Stimme erstmals wieder zu hören ist

von Nicole Dreyfus  15.06.2025

Nationaler Sicherheitsrat

Offizielle Warnungen für Israelis und Juden im Ausland

Wachsamkeit, Kooperation und Zurückhaltung. Der israelische Nationale Sicherheitsrat hat Warnhinweise für Israelis und Juden im Ausland veröffentlicht

 13.06.2025

Zürich

Israelhasser wollten Zürich zum Stillstand bringen

Am Donnerstagabend wollten »propalästinensische« Demonstranten durch die Zürcher Innenstadt ziehen

von Nicole Dreyfus  12.06.2025 Aktualisiert

Bosnien und Herzegowina

Goldschmidt: Boykott von Rabbinertreffen ist »eine Schande«

Die Europäische Rabbinerkonferenz kann nicht in Sarajevo tagen. Grund ist der Boykottaufruf eines Ministers. Der CER-Präsident fordert nun Konsequenzen

von Michael Thaidigsmann  12.06.2025

New York

Weinstein in neuem Prozess wieder verurteilt

Der Schuldspruch gegen den ehemaligen Filmmogul im Jahr 2020 galt als Meilenstein – bis er 2024 überraschend kassiert wurde. Nun hat erneut eine Jury geurteilt, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

 12.06.2025

Belgien

Israelfeindliche Aktivisten stellen Hamas-Terror nach

Bei einem »Widerstandsfestival« in Brüssel wurde der Terror mit einem Theaterstück glorifiziert, es gab Hamas-Dreiecke; und Wassermelonen-Mandalas für Kinder

von Nils Kottmann  09.06.2025