Die Konferenz Europäischer Rabbiner (CER) wird ihre Generalversammlung im November in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku abhalten. Damit treffe man sich zum ersten Mal in der Geschichte des Gremiums in einem überwiegend muslimischen Land, kündigte die Konferenz am Freitag in München an. Dieser Schritt falle zugleich in das Jahr des 70-jährigen Bestehens der CER.
Die Wahl des Versammlungsortes sei »ein lebendiges Beispiel dafür, dass auch in schwierigen Zeiten von Krisen, Konflikten und Desinformation Zusammenarbeit, Respekt und gemeinsames Engagement über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg möglich sind«, heißt es.
Insbesondere solle diskutiert werden, wie auch andere muslimisch geprägte Länder konstruktiv zur Stabilisierung der Region und zur Förderung interreligiöser Verständigung beitragen könnten. Geplante Themen seien zudem die Religionsfreiheit, die Sicherung jüdischen Lebens in Europa und der Kampf gegen Antisemitismus.
»Symbol für Respekt und Offenheit«
CER-Präsident Pinchas Goldschmidt sagte, dass das Treffen in Baku stattfinde, sei nicht nur ein organisatorischer Erfolg, sondern ein tiefes Symbol für gegenseitigen Respekt, für Offenheit und für den Schutz religiöser Vielfalt. »Aserbaidschan hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass jüdisches Leben hier nicht nur geduldet, sondern aktiv geschützt und unterstützt wird«, so der Präsident.
Zur Generalversammlung, die den Angaben zufolge auf Einladung der aserbaidschanischen Regierung stattfindet, werden demnach rund 600 Rabbiner, religiöse Autoritäten sowie politische und gesellschaftliche Entscheidungsträger aus Europa, Israel, den USA und anderen Teilen der Welt erwartet.
Die Konferenz der Europäischen Rabbiner vertritt nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner und tritt für die religiösen Rechte von Juden in Europa ein.