Aserbaidschan

Europäische Rabbiner treffen sich erstmals in muslimischem Land

Die aserbaidschanische Hauptstadt Baku: Die Konferenz Europäischer Rabbiner tagt 2025 erstmals in einem mehrheitlich muslimischen Land Foto: picture alliance / Anadolu

Die Konferenz Europäischer Rabbiner (CER) wird ihre Generalversammlung im November in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku abhalten. Damit treffe man sich zum ersten Mal in der Geschichte des Gremiums in einem überwiegend muslimischen Land, kündigte die Konferenz am Freitag in München an. Dieser Schritt falle zugleich in das Jahr des 70-jährigen Bestehens der CER.

Die Wahl des Versammlungsortes sei »ein lebendiges Beispiel dafür, dass auch in schwierigen Zeiten von Krisen, Konflikten und Desinformation Zusammenarbeit, Respekt und gemeinsames Engagement über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg möglich sind«, heißt es.

Insbesondere solle diskutiert werden, wie auch andere muslimisch geprägte Länder konstruktiv zur Stabilisierung der Region und zur Förderung interreligiöser Verständigung beitragen könnten. Geplante Themen seien zudem die Religionsfreiheit, die Sicherung jüdischen Lebens in Europa und der Kampf gegen Antisemitismus.

»Symbol für Respekt und Offenheit«

CER-Präsident Pinchas Goldschmidt sagte, dass das Treffen in Baku stattfinde, sei nicht nur ein organisatorischer Erfolg, sondern ein tiefes Symbol für gegenseitigen Respekt, für Offenheit und für den Schutz religiöser Vielfalt. »Aserbaidschan hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass jüdisches Leben hier nicht nur geduldet, sondern aktiv geschützt und unterstützt wird«, so der Präsident.

Zur Generalversammlung, die den Angaben zufolge auf Einladung der aserbaidschanischen Regierung stattfindet, werden demnach rund 600 Rabbiner, religiöse Autoritäten sowie politische und gesellschaftliche Entscheidungsträger aus Europa, Israel, den USA und anderen Teilen der Welt erwartet.

Die Konferenz der Europäischen Rabbiner vertritt nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner und tritt für die religiösen Rechte von Juden in Europa ein.

Krakau

»Das sind alles Linke«: Rabbiner soll Opfer des 7. Oktober »hassen«

Ein Mitglied des Europäischen Rabbinischen Zentrums stößt mit umstrittenen Aussagen bei seinen Kollegen auf Kritik

 06.06.2025

Meinung

Was man als Jude tun muss, um Donald Trump gut zu finden

Rassismus, Israel-Hass und antisemitisches Tourette-Syndrom. Wer US-Präsident Trump als Kämpfer gegen den Antisemitismus feiert, muss über allerlei hinwegsehen. Ein Resümee von Hannes Stein

von Hannes Stein  05.06.2025

Wien

Mit Courage gegen »Kellernazis«

Sie treten dem wachsenden Rechtsextremismus entgegen und wehren sich gegen Judenhass an Universitäten. Die Stadt ehrt sie nun dafür mit einem Preis. Zu Besuch bei den Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH)

von Tobias Kühn  01.06.2025

Großbritannien

Pracht der Anerkennung

Die Fotografin Hélène Binet hat jüdische Landhäuser fotografiert. In einem Schloss werden die Bilder nun ausgestellt. Zu Besuch in Waddesdon Manor

von Sabine Schereck  01.06.2025

Frankreich

Israels Präsident verurteilt Vandalismus gegen Synagogen in Paris

Mehrere Synagogen in Paris und das Holocaust-Mahnmal wurden mit grüner Farbe beschmutzt. Isaac Herzog zeigt sich schockiert

 01.06.2025

Bulgarien

Alina Levi hat viel vor

Erstmals führt eine Frau den jüdischen Dachverband des Landes. Sie möchte, dass Jüdischsein eine Selbstverständlichkeit wird

von György Polgár  29.05.2025

Wien

Geschwister von Gaza-Geiseln: Hamas hat ganzes Volk in Haft genommen

600 Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs sind immer noch israelische Geiseln in der Gewalt der Hamas-Terroristen. Angehörige sind nun nach Wien gereist, um auf das Schicksal der Verschleppten aufmerksam zu machen

 28.05.2025

Argentinien

Die Rattenlinie wird sichtbar

Die Regierung in Buenos Aires öffnet Archive mit Geheimakten – und legt das Ausmaß der Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher offen

von Andreas Knobloch  26.05.2025

Bern

Israelhasser versuchen, Synagoge zu erreichen

Die Teilnehmer griffen die Polizei an. Diese musste Wasserwerfer einsetzen, um der dramatischen Lage Herr zu werden

von Imanuel Marcus  26.05.2025