Washington/Ankara

Erdogan gibt jüdische Auszeichnung »gerne« zurück

Recep Tayyip Erdogan Foto: dpa

Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan gibt dem American Jewish Congress »gerne« eine Auszeichnung zurück, die ihm die jüdische Organisation 2004 für sein Engagement gegen den Terrorismus verliehen hatte. Das hat Serdar Kilic, der türkische Botschafter in den USA, dem Präsidenten des American Jewish Congress, Jack Rosen, in einem Brief mitgeteilt.

Zuvor hatte Rosen Erdogan wegen dessen antiisraelischer Haltung dringend um die Rückgabe der Auszeichnung »Profile of Courage« ersucht. Der AJC begründete das mit Erdogans »gefährlicher Rhetorik« und der Aufhetzung zur Gewalt gegen das jüdische Volk.

einsatz In seinem Brief schrieb der türkische Botschafter laut einem Bericht von »Haaretz« weiter, der Einsatz Erdogans »gegen Terrorismus, für die Verhinderung von jeder Form von Rassismus, für die Zweistaatenlösung zur Beendigung des israelisch-palästinensischen Konflikts mit friedlichen Mitteln wie auch für die Gewährung der Sicherheit und des Wohlergehens der jüdischen Gemeinde in der Türkei« sei so stark wie eh und je.

Man dürfe allerdings von Erdogan nicht erwarten, so der Diplomat, dass der türkische Premier der »Politik von Besatzung, Blockaden, und Zerstörung, die die israelische Regierung gegenüber der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland und im Gazastreifen praktiziert«, zustimme.

Erdogan, der im August zum Präsidenten der Türkei gewählt werden will, hat Israel in Zusammenhang mit dem Krieg in Gaza »Völkermord« vorgeworfen. Bei der Preisverleihung im Jahr 2004 hatte er Israel und die Palästinenser noch aufgerufen, einen Friedensvertrag auszuhandeln. ja

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025