Rom

Empörung über anti-israelische Demo am Holocaust-Gedenktag

Victor Fadlun, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Rom Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Eine geplante antiisraelische Demonstration am Holocaust-Gedenktag am kommenden Samstag in Rom sorgt in Italien für Furore.

»Wir verstehen nicht, wie es möglich war, eine Genehmigung an einem internationalen Jahrestag zu erteilen, noch dazu im Zusammenhang mit dem 7. Oktober, einem antisemitischen Massaker, wie man es seit der Nazi-Zeit nicht mehr gesehen hat«, schrieb der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Rom, Victor Fadlun, am Mittwoch auf der Plattform X (vormals Twitter). Er forderte ein Verbot der Kundgebung.

Mehrere palästinensische Studentenorganisationen hatten die Demonstration unter dem Motto »Stoppt den Genozid am palästinensischen Volk« bereits in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien angekündigt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Grab der Wahrheit und Gerechtigkeit«

Die Anmelder beziehen sich in ihrem Aufruf ausdrücklich auf den Holocaust-Gedenktag und kritisierten das Erinnern an einen »bereits stattgefundenen Völkermord«, während man einem »laufenden Völkermord gleichgültig und mitschuldig gegenübersteht«. Sie bezeichneten den 27. Januar daher als Grab der Wahrheit und Gerechtigkeit.

Fadlun schrieb weiter, man habe bei ähnlichen Kundgebungen bereits erlebt, dass diese zu Aufrufen zur Tötung von Juden und dem Verbrennen israelischer Flaggen geführt hätten. Die Kundgebung wäre eine Niederlage für alle und würde die Wunde der Schoah wieder aufreißen.

»Eingehende Bewertungen«

Besonders die Gleichsetzung von damals und heute sorgte für Empörung. Im Demo-Aufruf wird der italienische Holocaust-Überlebende Primo Levi zitiert. Dies kritisierte die Präsidentin der jüdischen Gemeinden in Italien Noemi di Segni: »Überlassen Sie Primo Levi unserem Gedenken, und haben Sie die Würde, Ihre Gedanken zu äußern, ohne das Andenken der Überlebenden zu verletzen«, sagte sie Medienberichten zufolge.

Wie die Nachrichtenagentur Adnkronos berichtete, prüft das Innenministerium die für den 27. Januar angemeldeten Kundgebungen. Es würden »eingehende Bewertungen« vorgenommen. dpa/ja

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  05.09.2025 Aktualisiert

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

USA

Aus Prinzip einfach

Wie die Kochbuchautorin Adeena Sussman die jüdische Küche noch populärer macht

von Sarah Thalia Pines  04.09.2025

Der Vorfall ereignete sich vergangene Woche im AZ Zeno Campus-Krankenhaus in Knokke-Heist in Belgien.

Belgien

Antisemitischer Arzt diskriminiert jüdisches Mädchen

Der Radiologe notierte auf dem Diagnoseblatt »jüdisch (Israel)« und teilt in seinen Social-Media-Konten antisemitische Karikaturen

von Nicole Dreyfus  02.09.2025

Schweiz

35 Jahre orthodoxe Nachrichten

»Die Jüdische Zeitung« ist die einzige deutschsprachige Wochenzeitschrift charedischer Juden – die Zahl der Leser wächst

von Peter Bollag  02.09.2025

Europa

Angst im Gepäck

Fast überall auf dem Kontinent kommt es zu verbalen oder gewalttätigen Übergriffen gegen jüdische und israelische Touristen. Wir haben Reisende gefragt, wie sie damit umgehen

von Nicole Dreyfus  01.09.2025

Rom

Goethe, Gucci, Miete – Streit um historisches Kaffeehaus

Seit 2017 gibt es einen Konflikt mit dem Eigentümer, dem Israelitischen Krankenhaus – nun soll das Antico Caffè Greco offenbar schließen

von Sabina Crisan  31.08.2025

Frankreich

Rabbinerin und Medienstar

Delphine Horvilleur ist die prominenteste Vertreterin des liberalen Judentums im Land. Trotz antisemitischer Angriffe und Hass aus verschiedenen Richtungen hält sie am Dialog fest

von Christine Longin  31.08.2025

Schweiz

Antisemitische Hetze in Zürich

In den Stadtvierteln Enge und Wollishofen, wo viele Juden leben, sind israelfeindliche Plakate an öffentlichen Orten aufgetaucht

 29.08.2025