Pakistan

»Ein völliges Fehlurteil«

Mordfall Daniel Pearl: Eltern legen Berufung gegen Freispruch ein

 03.05.2020 14:33 Uhr

Wurde 2002 in Pakistan ermordet: der amerikanische Journalist Daniel Pearl Foto: dpa

Mordfall Daniel Pearl: Eltern legen Berufung gegen Freispruch ein

 03.05.2020 14:33 Uhr

Rund einen Monat nach dem Freispruch des Extremisten Ahmed Omar Said Scheich vom Mordvorwurf an dem amerikanisch-jüdischen Journalisten Daniel Pearl haben Pearls Eltern Berufung eingelegt. Die Entscheidung des Hohen Gerichts der Provinz Sindh, Scheich und drei mutmaßliche Komplizen freizusprechen, sei »ein völliges Fehlurteil«, teilte der Anwalt der Pearls, Faisal Siddiqi, am Samstag mit. Ihre Berufung legten die Eltern vor dem Obersten Gerichtshof Pakistans ein.

Der US-Journalist Pearl war 2002 in der südpakistanischen Stadt Karatschi entführt und ermordet worden. Pearl war in Pakistan, um über das benachbarte Afghanistan nach dem Sturz des Taliban-Regimes zu berichten. Ein Anti-Terror-Gericht befand Scheich 2002 der Entführung und Ermordung Pearls für schuldig und verurteilte ihn zum Tode. Drei weitere Männer wurden damals als Helfer zu lebenslanger Haft verurteilt.

Anfang April hatte das Gericht in der Provinz Sindh das Todesurteil gegen den als Drahtzieher geltenden Scheich und die lebenslangen Haftstrafen gegen die drei weiteren Männer aufgehoben. Die Verurteilung habe auf fehlerhaften Beweisen beruht, hieß es zur Begründung.

Alle vier Männer sollten nach dem Freispruch aus dem Gefängnis entlassen werden, was jedoch nie geschah. Tags darauf wurden sie auf Grundlage eines Gesetzes zur öffentlichen Sicherheit erneut festgenommen. Dieses erlaubt den Behörden, jeden festzunehmen, der als Bedrohung der öffentlichen Ordnung angesehen wird.

Der Vater des US-Journalisten, Judea Pearl, sagte in einem am Samstag veröffentlichten Video: »Wir setzen uns für Gerechtigkeit ein, nicht nur für unseren Sohn, sondern für alle unsere lieben Freunde in Pakistan, damit sie in einer Gesellschaft leben können, die frei von Gewalt und Terror ist, und damit sie ihre Kinder in Frieden und Harmonie aufziehen können.«  dpa

Australien

An Jom Kippur: NS-Graffiti-Schmierereien in Sydney

Die Täter hätten Angst schüren wollen, so die jüdische Organisation ECAJ

 25.09.2023

Kontroverse

Adidas-Chef entschuldigt sich für sein Lob eines Antisemiten

Björn Gulden hatte Kanye West (Ye) trotz dessen judenfeindlicher Ausfälle in Schutz genommen

 22.09.2023

USA

Taschlich retour

In Kalifornien sammeln jüdische Umweltaktivisten am Strand Müll – aus religiöser Überzeugung

von Jessica Donath  22.09.2023

Debatte

Auschwitz-Komitee kritisiert Adidas-Chef: »Unerträglich und zynisch«

Konzern-Chef Björn Gulden hatte Kanye West zuvor in einem Podcast verteidigt

 21.09.2023

Fußball

Tottenham-Boss: Haben Rückkaufrecht für Harry Kane

Der Wechsel des Torjägers zum FC Bayern ist für den Club eine offene Wunde

 21.09.2023

Großbritannien

Sie nannte sich Steve

Zum 90. Geburtstag von Dame Stephanie Shirley

von Christoph Meyer  21.09.2023

München

Flucht vor dem Brexit

Die Europäische Rabbinerkonferenz verlässt London und eröffnet ihren neuen Sitz in der bayerischen Landeshauptstadt

von Gabriele Riffert  21.09.2023

Entscheidung

UNESCO erklärt einstige sefardische Kolonie in Suriname zum Weltkulturerbe

Die »Jodensavanne« war Wohnort von sefardischen Juden in Suriname

 20.09.2023

Russland

Gershkovich bleibt weiter in U-Haft

Das Moskauer Stadtgericht kam einer Beschwerde der Verteidigung nicht nach

 20.09.2023