Rom

Ein Ständchen für den Papst

Bei dem Treffen im Vatikan gab es neben Musik und Tanz auch ernste Themen zu besprechen. Foto: screenshot youtube

Eine Delegation New Yorker Chassiden hat am Montag dem Papst ein Ständchen gebracht und mit ihm getanzt. Wie israelische Medien berichteten, empfing Franziskus sie zu einer 45-minütigen Privataudienz im Vatikan. Geleitet wurde die Gruppe von Edgar Gluck (80) aus Brooklyn, der den Titel des Oberrabbiners von Galizien trägt.

Anlass für den Besuch waren jedoch nicht Musik und Tanz, sondern sehr ernste Themen: der Schutz jüdischer Friedhöfe in Europa und die Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Video Ein Video auf der Website Yeshiva World News, das inzwischen auch auf YouTube gepostet wurde (www.youtube.com/watch?v=HyI3pYQqdNQ), zeigt, wie die Chassiden im Halbkreis um den Papst tanzen und Shlomo Carlebachs Lied »Orech Yamim« singen. Franziskus wippt im Takt dazu.

Wie israelische Medien aus der Delegation erfuhren, sprach sich der Papst dafür aus, dem sexuellen Missbrauch von Kindern mit »null Toleranz« zu begegnen. Er sagte: »Wir müssen die Sicherheit der Kinder wahren.«

Zudem habe der Papst zugesichert, darauf hinzuweisen, dass »strengere Regeln gegen die Zerstörung jüdischer Friedhöfe« nötig sind. Diese sollen vor allem dann zur Anwendung kommen, wenn an Stelle ehemaliger jüdischer Friedhöfe Straßen oder Häuser gebaut werden sollen.

Diskussion Rabbi Edgar Gluck setzt sich seit Jahrzehnten für die Erhaltung jüdischer Friedhöfe in Osteuropa ein. Im vergangenen Jahr trafen sich Gluck und der Papst am Rande des katholischen Weltjugendtags in Krakau und sprachen über die Gefährdung jüdischer Friedhöfe. Der Papst lud Gluck damals ein, die Diskussion im Vatikan fortzusetzen.

Ultraorthodoxe Kreise diskutieren inzwischen die Frage, ob es angemessen war, dem Papst ausgerechnet während der Omer-Trauerzeit ein Lied vorzusingen und zu tanzen. ja

USA

Zurück an den Herd

Der Tradwife-Trend feiert ein traditionell-konservatives Frauenbild. Aber was fasziniert junge Mütter am Dauerbacken, an Wäschebergen und Unterwürfigkeit?

von Alice Heim  21.05.2025

Jerusalem

Lauder für fünfte Amtszeit als WJC-Präsident wiedergewählt

Vertreter aus mehr als 70 jüdischen Gemeinden weltweit waren zur Vollversammlung des Jüdischen Weltkongesses nach Jerusalem gekommen

 21.05.2025

Jerusalem

Mosche Kantor wieder Präsident des EJC

Priorität Kantors ist der Kampf gegen den Antisemitismus: »Wenn wir diesem wachsenden Hass nicht Einhalt gebieten, wird er das soziale Gefüge unserer Gesellschaften untergraben«, sagt er

 21.05.2025

Ehrung

Sami-Rohr-Preis für jüdische Literatur geht an Sasha Vasilyuk

Der Preis ist eine der höchstdotierten Literatur-Auszeichnungen Nordamerikas. Vasilyuks Gewinner-Roman spiegelt eine jüdische Familiengeschichte in den totalitären Wirren des 20. Jahrhunderts

 20.05.2025

Nahost

Meisterspion Eli Cohen: Mossad bringt Dokumente und Fotos von Syrien nach Israel

60 Jahre nach der Hinrichtung des Meisterspions in Damaskus liegen Briefe in seiner eigenen Handschrift an seine Familie und Fotos von seiner Tätigkeit in Syrien vor

 20.05.2025

Paju

Südkorea eröffnet Holocaust-Museum

»Das Gedenken an den Holocaust ist keine Wahl, sondern eine moralische Verpflichtung gegenüber den Opfern«, sagt der israelische Botschafter Rafi Harpaz bei der Eröffnung

 20.05.2025

Campus

Von der Zielscheibe zur Influencerin

Vor einem Jahr kämpfte die jüdische Studentin Tessa Veksler öffentlich gegen Antisemitismus an US-Universitäten. Sie wurde angegriffen – doch ihr Aktivismus hat ihr auch Türen geöffnet

von Katja Ridderbusch  18.05.2025

Yuval Raphael

»Dem Land eine Sekunde des Friedens zu schenken«

Die zweitplatzierte ESC-Sängerin sagte es sei erst dann ein wirklicher Sieg für sie, wenn Geiseln zuhause sind

 18.05.2025

Basel

Drei verletzte Polizisten

Die Beamten seinen mit Verdacht auf ein Knalltrauma ins Krankenhaus gebracht worden

 18.05.2025