Bern

»Ein hingebungsvoller Diplomat«

Kofi Annan (1938–2018) Foto: dpa

Der Jüdische Weltkongress (WJC) trauert um Kofi Annan. Der frühere UNO-Generalsekretär starb am Samstag nach kurzer Krankheit im Alter von 80 Jahren in Bern. Von 1997 bis 2006 stand der gebürtige Ghanaer an der Spitze der Vereinten Nationen.

Er sei ein »hingebungsvoller Diplomat« gewesen, der immer bestrebt war, »die Beziehungen zwischen den Mitgliedern der internationalen Völkergemeinschaft zu festigen«, erklärte WJC-Präsident Ronald S. Lauder. Während des zweiten Libanonkriegs 2006 habe Annan geholfen, einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah zu sichern. Immer habe er betont, dass Israels Existenzrecht genauso wenig zur Diskussion stehe wie die historischen Bindungen des jüdischen Volkes zum Land, so Lauder.

Antisemitismus Israels Premier Benjamin Netanjahu lobte in einer Erklärung Kofi Annans Kampf gegen Antisemitismus und die Leugnung der Schoa. »Wir kondolieren seiner Witwe und seiner Familie.«

Auch das Internationale Auschwitz Komitee nimmt mit Trauer Abschied von Kofi Annan. »Trotz seiner Bescheidenheit und trotz vieler Widerstände und Enttäuschungen, die er als Generalsekretär der Vereinten Nationen erleben musste, war bei Begegnungen mit ihm immer spürbar, dass er von einer tiefen Sehnsucht nach einer friedlicheren Welt und von Liebe zu allen seinen Mitmenschen geprägt war«, erklärte Vizepräsident Christoph Heubner.

Unter Kofi Annan hatten die Vereinten Nationen 2005 den Internationalen Holocaust-Gedenktag eingeführt. ja/epd

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025