Jüdischer Weltkongress

Ehrung für UN-Chef Guterres und Dirigent Mehta

WJC-Präsident Ronald Lauder verlieh am Montagabend UN-Generalsekretär António Guterres den Theodor-Herzl-Preis. Foto: WJC

UN-Generalsekretär António Guterres und der Dirigent Zubin Mehta sind vom Jüdischen Weltkongress (WJC) in New York für ihre Verdienste geehrt worden.

Guterres wurde bei der wegen der Coronavirus-Pandemie online veranstalteten Gala in der Nacht zum Dienstag mit dem Theodor-Herzl-Preis für seinen Einsatz für eine sicherere und tolerantere Welt für Juden ausgezeichnet.

VIDEO-DANKESREDE »Ich werde weiterhin gemeinsam mit euch gegen Antisemitismus und Diskriminierung jeglicher Art kämpfen«, sagte Guterres in einer vorab aufgezeichneten Video-Dankesrede. Zuvor hatte ihn der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, der den Preis 2014 bekommen hatte, bereits dafür gewürdigt, dass er sich dem Kampf gegen Antisemitismus verschrieben habe.

In den vergangenen Jahren hatten unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und der gerade zum neuen US-Präsidenten gewählte Joe Biden den seit 2012 jährlich verliehenen Preis bekommen.

In den vergangenen Jahren hatten unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und der gerade zum neuen US-Präsidenten gewählte Joe Biden den seit 2012 jährlich verliehenen Preis bekommen. Biden war 2016 – einen Tag nach dem Wahlsieg des amtierenden Präsidenten Donald Trump – ausgezeichnet worden.

In seiner Dankesrede betonte Biden damals seine engen Verbindungen zu Israel – und zu dessen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. »Als mein Sohn Beau gestorben ist, war Bibi der Erste, der mich anrief. Wir sprachen lange, dann rief er wieder an, dann wieder und dann wieder.« WJC-Präsident Ronald Lauder hatte Biden bereits vor der Gala zum Wahlsieg gratuliert.

KULTUR Neben Guterres wurde bei der Veranstaltung auch der Dirigent Zubin Mehta ausgezeichnet. Er erhielt den Teddy-Kollek-Preis für sein Engagement für die jüdische Kultur. Das sei eine große Ehre, sagte der in Indien geborene Mehta – und erzählte mit teils tränenerstickter Stimme von seiner Freundschaft mit dem 2007 gestorbenen Kollek, der lange Bürgermeister von Jerusalem war.

Der Teddy-Kollek-Preis war 2016 zum ersten Mal verliehen worden, damals an den Schauspieler Kirk Douglas. Der WJC hat es sich zur Aufgabe gemacht, die nicht in Israel lebenden Juden zu vertreten. dpa

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025

Prag

Der Golem-Effekt

Seit mehr als fünf Jahrhunderten beflügelt das zum Schutz der Juden geschaffene Wesen aus Staub und Worten die Fantasie. Ein Blick zurück mit Büchern, Filmen und den »Simpsons«

von Sophie Albers Ben Chamo  11.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025

Jerusalem

Zerstrittene Zionisten

Der Zionistische Weltkongress tagt zum 39. Mal seit seiner Gründung im Jahr 1897 durch Theodor Herzl. Doch das Treffen droht zum Fiasko für die Organisation zu werden. Die Hintergründe

von Joshua Schultheis  10.11.2025