Wien

»Die Religion hat nichts mit dem Anschlag zu tun«

Der Wiener Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister Foto: Gregor Zielke

Der Wiener Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister nimmt den Islam nach dem Terroranschlag in Wien in Schutz. »Der Täter hat nicht unterschieden, wen er töten wollte«, sagte Hofmeister der »Zeit«-Beilage »Christ & Welt« (Donnerstag).

»Er hat sich einer Religion bedient, um seine Tat zu rechtfertigen, doch die Religion selbst hat nichts mit dem Anschlag zu tun.«

JERUSALEM Das Attentat habe ihn an seine Studienzeit in Jerusalem erinnert, so Hofmeister. Auch dort habe es viele Anschläge in Bars und Restaurants gegeben.

Am 2. November hatte ein Attentäter in Wien vier Menschen erschossen und weitere zum Teil schwer verletzt.

»Die Attentäter verfolgten kein religiöses Ziel, außer so viele Menschen wie möglich zu töten«, sagte Hofmeister, der auch Landes-Oberrabbiner von Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten ist.

ATTENTAT Am 2. November hatte ein Attentäter in Wien vier Menschen erschossen und weitere zum Teil schwer verletzt. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz forderte daraufhin von der EU ein größeres Engagement gegen den politischen Islam.

Hofmeister warnte vor Pauschalurteilen. Ausgrenzung sei ein Nährboden für radikales Gedankengut. »Wer ständig gesagt bekommt, dass Islamismus Teil seiner Kultur sei, macht sich das irgendwann zu eigen.«

Man müsse dafür sorgen, dass sich alle Mitglieder der Gesellschaft angenommen fühlten. kna

München

Europäische Rabbiner sagen Baku-Konferenz aus Sicherheitsgründen ab

Rund 600 Teilnehmer aus aller Welt sind angemeldet. Viel Geld war in die Vorbereitung geflossen

von Imanuel Marcus, Mascha Malburg  28.10.2025 Aktualisiert

Meinung

Antisemitismus der Anständigen

Judenhass in der Schweiz ist brandgefährlich, weil er so höflich und diskret daherkommt

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.10.2025

Meinung

Die SP im moralischen Blindflug

Mit zwei widersprüchlichen Resolutionen beweist die Sozialdemokratische Partei der Schweiz einmal mehr ihre ethische Orientierungslosigkeit

von Nicole Dreyfus  27.10.2025

USA

Der reichste Mann der Welt – für einen Tag

Larry Ellison gehört zu den Großen des Silicon Valley und hält Künstliche Intelligenz für die wichtigste Erfindung der Menschheit

von Sara Pines  26.10.2025

Nachruf

Letzter Kämpfer des Aufstands des Warschauer Ghettos gestorben

Michael Smuss wurde 99 Jahre alt

 24.10.2025

Wien

Nobelpreisträger warnt vor technischer Abhängigkeit von den USA

Joseph E. Stiglitz kritisiert Präsident Trump und ruft Wissenschaft und Medien zur Verteidigung der Medienfreiheit weltweit auf

von Steffen Grimberg  24.10.2025

Polen

Antisemitische Hetzer verhindern Konzert jüdischer Musiker

Der Chor der Pestalozzi-Synagoge in Berlin war eingeladen, in Września gemeinsam mit dem dortigen Kinderchor den Komponisten Louis Lewandowski zu ehren. Nach Hetze und Drohungen wurden alle Veranstaltungen abgesagt

von Sophie Albers Ben Chamo  23.10.2025

Großbritannien

Jiddisch verbindet

Zwischen Identitätssuche, Grammatik und Klezfest. Unsere Autorin war beim Sprachkurs »Ot Azoy« in London

von Sabine Schereck  23.10.2025

Rabbiner Noam Hertig aus Zürich

Diaspora

Es geht nur zusammen

Wie wir den inneren Frieden der jüdischen Gemeinschaft bewahren können – über alle Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten hinweg

von Rabbiner Noam Hertig  23.10.2025