Medizin

Der selbstlose Rabbi

Er ist bekannt dafür, seine Ideale auch zu leben: Rabbi Shmuly Yanklowitz kämpft für ein besseres Gesundheitssystem und die faire Behandlung von Strafgefangenen, für soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz. Es gehe ihm darum, »die Tora relevant zu machen«, sagt der 33-Jährige oft.

Nach israelischen Medienberichten ist der Rabbiner aus Arizona vergangene Woche einen weiteren Schritt gegangen: Im New Yorker Mount Sinai Hospital hat er einem jungen Israeli, der seit 15 Jahren regelmäßig zur Dialyse muss, eine Niere gespendet – und ihm damit vermutlich das Leben gerettet. Mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit sterben Dialysepatienten nach zehn Jahren.

REaktion »Ich kann noch immer nicht glauben, dass es Menschen gibt wie ihn«, sagte Yossi Azran, dem Yanklowitz’ Spenderniere eingepflanzt wurde, der Times of Israel. »Ich hatte, ehrlich gesagt, keine Hoffnung mehr.«

Yanklowitz gesteht, dieser Schritt sei ihm nicht leichtgefallen, obwohl er jahrelang davon geredet habe, dass man Menschenleben retten müsse. »Ich hatte spirituell hart an mir zu arbeiten, um die Ängste zu überwinden«, sagte er nach der Operation im Gespräch mit israelischen Journalisten. Es habe einige Zeit gebraucht, bis ihm klargeworden sei, »dass Gott das wollte«, sagt Yanklowitz. »Am Ende wusste ich, dass von den beiden Nieren in meinen Körper eine für Azran ist, nicht für mich.«

Yanklowitz gehört zu den wenigen, die eine Niere für Fremde spenden. Nach Angaben des US-Gesundheitsministeriums warten derzeit mehr als 100.000 Amerikaner auf eine Spenderniere. Rund 17.000 Nieren wurden im vergangenen Jahr transplantiert, mehr als 11.000 davon stammten von verstorbenen Spendern. tok

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