Fünf lokale Rabbiner gehören zu den mehr als 400 New Yorkern, die der designierte Bürgermeister Zohran Mamdani in seine Übergangsteams berufen hat. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Eric Adams, dessen Team ein eigenes Geistlichengremium mit 16 Rabbinerinnen und Rabbinern aus verschiedenen Strömungen umfasste, hat Mamdani kein solches Komitee eingerichtet.
Unter Mamdanis Beratern finden sich zudem keine orthodoxen Rabbiner – eine Lücke, die bereits während des Wahlkampfs sichtbar wurde. Etwa 20 Prozent der jüdischen Familien in New York bezeichnen sich selbst als orthodox. Darunter fallen sowohl Anhänger strengorthodoxer, charedischer Gruppen als auch modern-orthodoxe Juden. Insbesondere in letzteren, häufig zionistisch geprägten Gemeinden wurden Mamdanis israelkritische Positionen bereits vor der Wahl heftig kritisiert.
Insgesamt stehen viele New Yorker Juden Mamdani skeptisch gegenüber. Eine Nachwahlbefragung ergab, dass nur etwa ein Drittel für den neuen Bürgermeister stimmte.
Nur ein Rabbiner aus dem alten Team
Unter den jüdischen Geistlichen in Mamdanis Übergangsteams sind unter anderem die ehemalige Kolot-Chayeinu-Rabbinerin Ellen Lippman (Sozialdienste), Rachel Timoner von Congregation Beth Elohim und Jason Klein von der queeren Gemeinschaft Beth Simchat Torah (beide im Bereich Immigration) sowie die ex-orthodoxe Transaktivistin Abby Stein (Gesundheit). Joseph Potasnik vom New York Board of Rabbis ist im Ausschuss für Notfallmanagement vertreten – als einziger Rabbiner, der sowohl Adams’ als auch Mamdanis Übergangsteams angehörte.
Viele der von Mamdani berufenen Rabbinerinnen und Rabbiner sind Teil von liberalen, auch experimentellen Synagogengemeinschaften, in denen Mamdani bereits an Gottesdiensten teilnahm.
Weitere jüdische Persönlichkeiten in Mamdanis Team sind unter anderem der Autor und Anti-Rassismustrainer Jonah Boyarin, Ruth Messinger vom American Jewish World Service (AJWS) , Masha Pearl von Blue Card, einem Projekt für Schoa-Überlebende, sowie Mamdanis früherer Lehrer Marc Kagan.
Die Übergangsteams sollen bis zum 1. Januar politische Empfehlungen ausarbeiten, Personal prüfen und den Dialog zwischen künftiger Stadtregierung und Bevölkerung vorbereiten. ja